13.05.2015

Dickdarmkrebs: Eine schädliche Allianz zwischen Zellen


Bei Tumoren im Dickdarm profitieren die Krebszellen von der Unterstützung durch gesunde Zellen, um das benachbarte Gewebe zu befallen. Unter der Leitung von Prof. Curzio Rüegg haben Forschende des Departements für Medizin der Universität Freiburg die Rolle der tumoralen Mikroumgebung bei der Metastasenbildung untersucht. Die Resultate eröffnen neue Wege in der Therapie.


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Dickdarmkrebs ist die am dritthäufigsten vorkommende Krebsart in der Schweiz. Wird er frühzeitig entdeckt, lässt er sich chirurgisch gut entfernen. Doch in fortgeschrittenem Stadium wird eine Heilung schwierig, da der Krebs invasiver und gefährlicher wird. Deshalb ist es entscheidend, die Mechanismen besser zu verstehen, welche es den Zellen des primären Tumors erlauben, das benachbarte Gewebe anzugreifen und Metastasen zu bilden. Dadurch liessen sich Therapien entwickeln, die eine Verbreitung des Krebses verhindern.

Schlüsselrolle



Um sich weiterzuentwickeln benutzen Tumore die Zellen des benachbarten Gewebes – der sogenannten tumoralen Mikroumgebung. Einmal aktiviert, helfen diese gesunden Zellen dem Tumor sich zu vermehren, sich gegen das Immunsystem zu verteidigen und auf weitere Organe überzuspringen. Ein Beispiel dafür sind Fibroblasten.

Sarah Knuchel, Forschungsassistentin am Pathologie-Labor der Universität Freiburg, hat die Interaktionen zwischen den Tumorzellen des Dickdarms und den Fibroblasten genau untersucht. Dabei hat sie zuerst herausgefunden, dass Letztere direkt mit den Tumorzellen in Kontakt treten und ihnen dabei helfen, die Umgebung zu befallen. Danach hat die Forscherin die Moleküle identifiziert, die bei dieser Interaktion beteiligt sind, und untersucht welche Signale dabei in den Tumorzellen ausgelöst werden. Schliesslich ist es ihr dank dem gezielten Einsatz von Hemmstoffen gegen die identifizierten Moleküle gelungen, die Verbreitung des Tumors zu stoppen.

Indem sie die Rolle der Fibroblasten beim Invasionsvorgang des Dickdarmkrebses aufgezeigt hat, eröffnet Sarah Knuchel neue Wege für die Forschung. Ihre Untersuchungen erlauben es, künftig bei der Suche nach Therapien gegen die Metastasenbildung gezielter vorzugehen.

Link zur Publikation:

http://www.impactjournals.com/oncotarget/index.php?journal=oncotarget&page=article&op=view&path[]=3883


Kontakt:

Prof. Curzio Rüegg, Departement für Medizin, curzio.ruegg@unifr.ch, 026 300 87 66

Sarah Knuchel, Forschungsasistentin, Departement für Medizin, sarah.knuchel@unifr.ch, 026 300 85 79