Universitätspolitik15.12.2015
Statuten für das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft
Mit der Annahme der Statuten des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft durch den Senat der Universität Freiburg erhält das Zentrum eine interfakultäre Struktur. Zudem findet das Zentrum weitere Partner, die den Dialog zwischen den Religionen im wissenschaftlichen Umfeld auch finanziell unterstützen.
Der Senat der Universität Freiburg hat am Mittwoch, den 9. Dezember den Statuten des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft zugestimmt. Das Zentrum erhält damit eine interfakultäre Struktur und wird nunmehr gemeinsam von der Theologischen, der Rechtswissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultät getragen. Der Erlass der Statuten und die damit geschaffene rechtliche Verankerung des Zentrums ist ein wichtiger Schritt des seit Januar 2015 begonnenen Aufbaus des Zentrums. Die offizielle Eröffnungsfeier des Zentrums soll im ersten Halbjahr 2016 stattfinden.
Das Zentrum wird von PD Dr. Hansjörg Schmid und von Dr. Serdar Kurnaz geleitet und hat drei Schwerpunkte in seinen Tätigkeiten. Erstens widmet sich das Zentrum der Weiterbildung und richtet sich an Personen in muslimischen Vereinen sowie in Schweizerischen Institutionen, die in ihrer täglichen Arbeit mit Muslimen zu tun haben, sei es in Spitälern, in Gemeinden, in Schulen, im Gefängnis etc.. Zweitens betreibt es Forschung mit dem Akzent auf sozialethischen und interreligiösen Fragen. Drittens führt das Zentrum ein Doktoratsprogramm zur Thematik „islamisch-theologische Studien im Kontext der Schweiz“ durch, das sich mit der Frage befasst, wie der Islam im Kontext der schweizerischen Gesellschaft ausgelegt und gelebt werden kann. Darüber hinaus bietet das Zentrum Vorlesungen und Seminare für interessierte Studierende von verschiedenen Fakultäten an.
Das Zentrum agiert bei all diesen Aktivitäten in enger Abstimmung mit verschiedenen Partnern, welche die Tätigkeiten des Zentrums in vielfältiger Weise und teilweise auch finanziell unterstützen. So konnte dieses Jahr bereits eine enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Mercator Schweiz etabliert werden, die das Doktoratsprogramm massgeblich untestützt. Jüngst konnten noch weitere Kooperationen aufgebaut werden, dies in erster Linie im Bereich der Weiterbildung: Das Staatssekretariat für Migration unterstützt aus Mitteln des Integrationskredit des Bundes das Projekt „Muslimische Organisationen als gesellschaftliche Akteure“ gemeinsam mit der Fachstelle für Rassismusbekämpfung mit rund 250'000 CHF für zwei Jahre. Die breite Abstützung des Zentrums zeigt sich auch im Beirat, welcher die Tätigkeiten des Zentrums begleiten und ihm Impulse geben soll. Er wird aus Vertretern des Bundes, wissenschaftlich tätigen Personen aus dem Bereich Islam und Gesellschaft, Vertretern muslimischer Gemeinschaften sowie Persönlichkeiten aus Politik, Religion, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengesetzt sein.
Gerade die derzeitigen globalen Ereignisse zeigen die Bedeutung des Dialoges zwischen den Religionsgemeinschaften. Die mit dem Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft bezweckte schweizweite, interdisziplinäre akademische Plattform für die Thematik „Islam und Gesellschaft“ ist deshalb notwendiger denn je. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen in der Schweiz. Entsprechende Erfahrungen und Erkenntnisse können nicht aus dem Ausland importiert werden. Die zweisprachige Universität Freiburg verfügt über eine langjährige Tradition im interreligiösen Austausch und ist damit bereits heute ein nationales Kompetenzzentrum für den Dialog zwischen den Religionen. Sie wurde deshalb von einer vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eingesetzten Arbeitsgruppe als Leading house für das Zentrum identifiziert.
Kontakt:
Rektorat Universität Freiburg: Prof. Astrid Epiney, Rektorin, 026 300 70 02 , rectorat@unifr.ch
Schweizer Zentrum für Islam und Gesellschaft: PD. Dr. Hansjörg Schmid, Dr. Serdar Kurnaz, 026 300 90 44, szig@unifr.ch
Senat der Universität Freiburg: Didier Castella, Präsident des Senats, 079 578 35 22, didier.castella@hispeed.ch