20.07.2005
Hitzige Debatten und heisse Storys
Nein, die Universität Freiburg steht im Sommer trotz Bruthitze nicht still: Studierende aus aller Welt treffen sich in den Semesterferien auf Freiburger Territorium um gemeinsame Projekte zu realisieren, zum Gedankenaustausch oder um die Welt neu zu erfinden – ein klein wenig zumindest…
Internationale Luft schnuppern Rund 50 amerikanische Studierende weilen vom 8. Juli bis zum 5. August in Freiburg. Eingeladen zum Kurs «Survey of International Organizations» (SIO) haben die Universität Freiburg, bzw. das American College Program (ACP) und die Berkeley California Universität. Dieser Sommerkurs will den Studierenden die wichtigsten internationalen Organisationen mit Sitz in der Schweiz näher bringen. Die amerikanischen Teilnehmenden werden mit analytischen Instrumenten vertraut gemacht, mit denen sich die Effizienz dieser Organisationen, ihre Bedeutung und ihre Anpassungsfähigkeit in einer sich rasch wandelnden Welt bestimmen lässt. Neben den herkömmlichen Vorlesungen stehen Besuche bei diversen Organisationen wie der UNO, dem europäischen Parlament, der WTO und der WHO an. Brennpunkt Föderalismus Vom 29. August bis zum 16. September empfängt das Freiburger Institut für Föderalismus Rechts-, Wirtschafts- und Politikstudierende aus der ganzen Welt. Die diesjährige Sommeruniversität steht unter dem Titel «Federalism, Constitutionalism, and Conflict Transformation in Multicultural Societies». Die Studierenden werden in interdisziplinärer Manier die Tücken und Chancen des Föderalismus und der Dezentralisierung in multikulturellen Gesellschaften analysieren wie auch die institutionellen Aspekte des Nationalstaates und supranationale Einrichtungen des Föderalimus unter die Lupe nehmen. Fallstudien werden Themen wie Terrorismus, Transitionsgesellschaften und die Verfassungsarbeit in einem sich formierenden Staat aufgreifen und Plattformen für Meinungs- und Gedankenaustausch schaffen. Sommerliches Pilgern Rund 20 Leute, darunter Studierende der Universität Freiburg und weitere Interessierte, begeben sich vom 8.-17. Juli auf eine Pilgerfahrt bzw. eine religions- und kulturgeschichtliche Studienreise. Unter der Leitung von Prof. Mariano Delgado, Professor an der Theologischen Fakultät, durchqueren sie den Norden Spaniens von Osten nach Westen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Der Weg war ursprünglich wahrscheinlich ein Sternen- und Initiationsweg für keltische Schamanen und Steinmetzen. Nach der wundersamen Entdeckung der Gebeine des Apostels Jakob am Anfang des 9. Jahrhunderts auf einem alten Friedhof im Gebiet der heutigen Stadt Santiago de Compostela verwandelte sich der Weg nach und nach in die wichtigste Religions- und Kulturstrasse Europas. Der Jakobsweg ist vor allem der Pilgerweg des kleinen Menschen, des frommen einfachen Christen, der sein irdisches Dasein als einen Pilgerweg versteht. Johannes XXIII. nannte Santiago de Compostela einen Leuchtturm des Universums. Die Freiburger Studienreise führt an vielen Orten vorbei, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.