16.01.2008

Wahrgenommene Inflation 2007: + 5,5 % gegenüber 2006


Der Index der wahrgenommenen Inflation (IWI) für Deutschland hat sich im Jahresdurchschnitt 2007 um 5,5% erhöht, wie das Forschungszentrum für Wirtschaftsstatistik (ZWS) der Universität Freiburg Schweiz im Auftrag der WELT ermittelte. Dies ist der höchste Wert dieses Indexes seit der Euro-Einführung im Januar 2002. Seit 2003 steigen die Jahresdurchschnitte des IWI kontinuierlich an.



Der im Vergleich zum amtlichen Verbraucherpreisindex (Jahresdurchschnitt 2,2%) markant höhere Anstieg des Indexes der wahrgenommenen Inflation in 2007 ist hauptsächlich dadurch bedingt, dass unter den Gütern mit den grössten Preissteigerungen die kaufhäufigsten Güter überproportional häufig vertreten sind. So lag der Anteil der 50 kaufhäufigsten Güter an den 20 Gütern mit den grössten Preissteigerungen im November bei 60%.

Mit Markenbutter, Speisequark und frischer Vollmilch, der H-Milch und der süssen Sahne befinden sich 5 besonders kaufhäufige Güter unter den Top Ten der grössten Preistreiber. Aber auch die Entwicklung der Kraftstoffpreise hat die Inflationswahrnehmung im Jahr 2007 wesentlich mitgeprägt.

Im Dezember 2007 stieg der IWI gegenüber Dezember 2006 noch einmal deutlich um 8,8%. Der wahrgenommene Preisanstieg hat sich also im Gegensatz zum Verbraucherpreisindex gegenüber November 2006 weiter erhöht.



Der von Prof. Dr. H. W. Brachinger entwickelte Index der wahrgenommenen Inflation ermöglicht die Abschätzung der Inflation so, wie sie sich aus Sicht des durchschnittlichen Käufers darstellt. Er ist ein objektiver Indikator für die Käuferstimmung, der zeigt, wie sehr vor allem das Budget, das für kurzfristige nicht aufschiebbare Anschaffungen vorgesehen ist, durch die Teuerung belastet wird. Er darf nicht direkt für Teuerungsausgleiche herangezogen werden.

Für weitere Informationen und Erläuterungen zum Index der wahrgenommenen Inflation siehe http://www.unifr.ch/stat/de.


Weitere Auskünfte:
MA Daniel Suter, Telefon: +41 26 300 82 87 E-Mail: Daniel.Suter@unifr.ch