26.02.2009

Gletscher im Treibhaus: Eine fotografische Zeitreise in die alpine Eiswelt


Die letzten Sommer haben es deutlich gezeigt: In immer rasanterem Tempo schmelzen die Gletscher in den Alpen. Anhand von Foto-Vergleichen dokumentiert die Ausstellung "Gletscher im Treibhaus" diese dramatischen Entwicklungen im Alpenraum. Gehören wir zur letzten Generation, die die grossartigen Eisriesen noch bewundern kann?



Der Gletscherschwund ist das sichtbarste Zeichen für den globalen Temperaturanstieg. Seit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts bilden sich die Alpengletscher mit bislang ungekannter Geschwindigkeit zurück. Sie verloren von 1850 bis in die die 1970er Jahre im Mittel etwas ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihres Volumens. Seitdem sind weitere 20 bis 30 Prozent des Eisvolumens geschmolzen. Allein der Extremsommer 2003 hat nach Schätzungen fünf bis zehn Prozent der verbliebenen Eisreserven in den Alpen weggerafft.

Erlebnis Gletscher ade
Die in der Ausstellung visualisierten Rückgänge der Gletscher sind nicht nur „Fieberthermometer“ der Klimaveränderung. Sie machen auch den Verlust einer ästhetischen Dimension deutlich: Einzigartige Landschaften gehen verloren. Als Sehnsuchtsbilder sind die vergletscherten Gipfel des Hochgebirges Inbegriff scheinbar unberührter Natur und eine Gegenwelt zur Zivilisationslandschaft. Die heutige Realität sieht anders aus. Das „ewige Eis“ wird durch die Folgen der Erderwärmung zum hochgefährdeteten Gebiet.

Grundlage und Ziel der Ausstellung
Basis der Ausstellung ist das Gletscherarchiv der Gesellschaft für ökologische Forschung in München. Seit 1999 arbeitet diese Gesellschaft an einer alpenweiten Dokumentation, welche die Veränderungen der letzten hundert Jahre festhält. Als Ausgangspunkt dienen historische Fotografien, denen aktuelle Aufnahmen vom möglichst gleichen Standort gegenübergestellt werden. Doch „Gletscher im Treibhaus“ beschränkt sich nicht nur auf die Dokumentation der Phänomene, sondern benennt auch die Ursachen. Die Klimaveränderung zwingt zum Handeln: Die Verschwendung von fossiler Energie muss beendet und durch die Nutzung regenerativer Energien ersetzt werden. Die Ausstellung ist zudem ergänzt in Form von Postern durch einige ausgewählte Forschungsresultate, welche im Bereich der aktuellen Kryosphärenforschung (Gletscher, Permafrost, Hochgebirge) am Departement für Geowissenschaften der Universität Freiburg durchgeführt werden.

Sie finden hierfür nutzbares Bildmaterial (High Resolution) unter http://www.gletscherarchiv.de/download/bilder

Melden Sie sich mit dem Link ganz unten links an. Geben Sie bitte als Benutzer "aussteller" ein.
Das Passwort lautet "treibhaus".



Gletscher im Treibhaus, eine fotografische Zeitreise in die alpine Eiswelt. Eine Ausstellung von Wolfgang Zängl und Sylvia Hamberger, Gesellschaft für ökologische Forschung. Unterstützt von Greenpeace. Ergänzungen mit aktuellen Ergebnissen aus der Forschung der Geographie Einheit und des Weltgletscherbeobachtungsdienstes (WGMS).

Vernissage: 3. März 2009, 17.15 Uhr, mit Vorträgen in deutscher und französischer Sprache und anschliessendem Apéro. Die Presse ist herzlich eingeladen.
Dauer: 3. März bis 4. April 2009
Ort: Universität Freiburg, Pérolles, Eingangshalle des Geographiegebäudes
Kontakt : Prof. Martin Hölzle, 026 300 90 22 (ab Montag 2. März).
Führungen: Es besteht die Möglichkeit, Führungen für Lehrer und Schüler zu organisieren. Informationen bei Sébastien Morard, sebastien.morard@unifr.ch, 026 300 92 45