30.03.2010

Dynamische Entwicklung, angepasste Struktur und bestätigter Direktor


Prof. Christoph Weder ist der neue Direktor des Adolphe Merkle Instituts für Nanomaterial-Forschung (AMI) an der Universität Freiburg. Der Polymerchemiker, welcher nach dem Rücktritt von Gründungsdirektor Prof. Peter Schurtenberger bereits interimistisch die Institutsleitung übernommen hatte, wurde vom Rektorat der Universität und vom Stiftungsrat der Adolphe Merkle Stiftung in dieser Funktion bestätigt. An einem Medientreffpunkt am Institut konnte er gemeinsam mit Stiftungsratspräsident Joseph Deiss und Rektor Guido Vergauwen über die Entwicklung des Instituts und über die Anpassungen seiner Organisationsstrukturen orientieren.



Das junge Institut, welches 2008 dank der Unterstützung der von Dr. Adolphe Merkle ins Leben gerufenen Stiftung gegründet worden ist, hat sich im Jahr 2009 bemerkenswert rasch entwickelt. Das Institut zog in neue Labore an einem provisorischen Standort in Marly ein, es wurde eine zweite Forschungsgruppe aufgebaut und das institutseigene Technologietransferbüro nahm seine Tätigkeit auf. Die Anzahl der Mitarbeitenden am AMI hat sich 2009 mit 37 Vollzeitäquivalenten mehr als verdoppelt. Da in den Forschungsgruppen viele Doktoranden und Post Docs ausgebildet werden, ergibt sich eine im Schnitt junge Equipe mit einem Durchschnittsalter von rund 27 Jahren und einem Frauenanteil von 37%.

Eigenheit des AMI ist die Verbindung von Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung. In beiden Feldern ist der Leistungsausweis des vergangenen Jahres bemerkenswert. In der Grundlagenforschung publizierten Mitarbeitende des Instituts 34 Artikel in wissenschaftlichen Journalen und waren an internationalen Konferenzen mit 61 Beiträgen präsent. Das Netzwerk mit der Industrie konnte mit 22 neuen Kontakten zu Firmen aus der Schweiz, Deutschland und den USA erfolgreich ausgebaut werden. Auch in der Finanzierung wirkte sich diese Expansion aus - bereits 46% der Forschungsgesamtausgaben am AMI von rund 3 Mio. CHF konnten im vergangenen Jahr durch Drittmittel aus erfolgreichen Projekteingaben bei öffentlichen Förderinstitutionen sowie durch Industriezusammenarbeiten gedeckt werden. An der Entwicklung des Forschungs- und Industriestandorts Freiburg hat sich das AMI durch die Mitarbeit an Projekten wie dem Aufbau des Nanotechnologie Netzwerks beteiligt und durch die Mitorganisation des NanotechDay Fribourg 2009 sowie durch zahlreiche populärwissenschaftliche Artikel, Vorträge und Führungen wurde das Thema Nanotechnologie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach der Demission von Prof. Schurtenberger Anfang 2010 hatten sich die Träger des Instituts, die Adolphe Merkle Stiftung und die Universität Freiburg, gemeinsam an die Klärung bisher offener struktureller Fragen gemacht. Am Medientreffpunkt in Marly konnten Stiftungsratspräsident Prof. Joseph Deiss und Rektor Prof. Guido Vergauwen über die vereinbarte Lösung informieren. Um den Rollen und Aufgaben der Partner Universität und Stiftung bezüglich des AMI Rechnung zu tragen und eine effiziente Führung des Instituts zu gewährleisten, wird ein Institutsrat eingesetzt, welcher aus je zwei Vertretern der Stiftung und zwei Vertretern der Universität (Rektorat und Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) zusammengesetzt ist. Dieser Institutsrat bestimmt in den Grundzügen die Tätigkeiten des AMI und kontrolliert diese. Er verabschiedet zuhanden der AM-Stiftung und der Universität Strategie, Finanzplan, Budget, Jahresrechnung und Jahresbericht. Die operative und administrative Leitung obliegt der AMI-Direktion, diese trägt die wissenschaftliche Verantwortung und erarbeitet die Strategie. Mit dieser Struktur wird die Unabhängigkeit des Instituts ebenso gewährleistet wie die gemeinsame oberste Kontrollfunktion der Adolphe Merkle Stiftung und der Universität Freiburg.

Die Entwicklung des AMI geht im Jahre 2010 zügig weiter, zunächst mit der Ausschreibung einer weiteren Professur für die Leitung der dritten geplanten Forschungsgruppe, welche im Bereich der Bio-Nanomaterialien tätig sein wird. Gleichzeitig wird an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität eine Strukturkommission die Neubesetzung der Professur in Nanomaterial-Physik vorbereiten, welche bisher Prof. Schurtenberger innehatte.

Kontakt: Dr. Marc Pauchard, Adolphe Merkle Institut, Universität Freiburg, 026 300 91 71, marc.pauchard@unifr.ch
Quelle: Dienst für Kommunikation und Medien, Universität Freiburg, 026 300 70 34, communication@unifr.ch