21.06.2010

Finanzkrise: Freiheit durch Regulierung


Wie kann die aktuelle Wirtschaftkrise bewältigt werden, welche rechtlichen Massnahmen würden zu einer Stabilisierung der Krise beitragen und wie könnten die Perspektiven einer Neuordnung der (europäischen) Finanzmärkte aussehen? Diesen und weiteren Fragen rund um aktuelle Regulierungsformen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Recht geht eine Konferenz zum internationalen Wirtschaftsrecht an der Universität Freiburg nach.



Die Assistentenkonferenz vereinigt den wissenschaftlichen Nachwuchs Europas, um innovative Lösungsvorschläge zur Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise durch Kapitalmarktregulierung sowie die von der Schweiz, Deutschland und der USA ergriffenen rechtlichen Massnahmen zur Stabilisierung des Finanzsystems zu analysieren. Daneben werden aber auch freiwillige Regulierungsinstrumente sowie verschiedene Aspekte des Banken-, Börsen- und Kartellrechts zur Sprache kommen; wie beispielsweise das neue „banking insolvency prevention regime“.

Freiwillige und verbindliche Regulierungsinstrumente

Neben einem internationalen Vergleich und einer Analyse der Harmonisierungsversuche im Bereich der freiwilligen Regulierungsinstrumente, wie den so genannten „Codes of Conduct“ werden auch rechtsverbindliche Mittel wie die „Corporate Compliance“ zusammengefasst und beleuchtet. Dabei werden sowohl das Potential, aber auch die Grenzen der Einsatzfähigkeit von „Codes of Conduct“ am Beispiel der Hedgefonds aufgezeigt. Zudem wird erläutert, inwiefern Bestimmungen zur guten Unternehmensführung („Corporate Governance“) durch verschiedene Gesetzesrevisionen, wie beispielsweise im Schweizerischen Obligationenrecht, oder durch den Sarbanes-Oxley-Act in den USA, ihren freiwilligen Charakter verloren haben und verbindlich geworden sind.

Abgeltungssteuer, Islamische Kapitalanlagen, grenzüberschreitende Insolvenz, Weltkartellrecht


Neben der Frage, ob eine Abgeltungssteuer eine Alternative zum automatischen Informationsaustausch darstellen kann, werden nicht zuletzt die Dauerbrenner Bankgeheimnis und Doppelbesteuerungsabkommen behandelt und auch die brisante Thematik der islamischen Kapitalanlagen kommt zur Sprache. Die strittigen Fragen, wer im Falle einer grenzüberschreitenden Insolvenz für die Durchführung und Koordinierung der entsprechenden Verfahren zuständig ist und unter welchen Voraussetzungen Entscheidungen in einem anderen Staat anzuerkennen sind, werden von den Referenten von einer fächerübergreifenden Perspektive aus betrachtet. Schliesslich wird auch das Wettbewerbs- und Kartellrecht behandelt. Neben einem Überblick über die jüngste Praxis der Wettbewerbskommission Weko kommt auch die Idee eines Weltkartellrechts zur Sprache, ausgehend von einer Analyse der Internationalisierungs- und Harmonisierungstendenzen der Fusionskontrolle anhand der chinesischen Fallpraxis.

Wann und Wo: Freitag, 25. Juni ab 9 Uhr, bis Samstag, 26. Juni 17 Uhr, Saal Güggi des Weiterbildungszentrums der Universität Freiburg, Rue de Rome 6, Freiburg.
Programm: www.uniprof.ch

Kontakt: Anne Mirjam Schneuwly (Lehrstuhl für Wirtschafts- und Handelsrecht): 026 300 80 47 oder 079 795 53 22, anne.schneuwly@unifr.ch

Quelle: Marco Bowald, Kommunikationsbeauftragter der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, 026 300 80 07, marco.bowald@unifr.ch