Wann? Donnerstag, 5. Dezember 2024, 18:00-19:30 Uhr, anschließend Apéro.

Wo? Raum "Laure Dupraz", MIS 11, Rue de l'Hôpital 4, 1700 Freiburg.

Seit Jahrzehnten erheben sich kritische Stimmen, um das koloniale Erbe westlicher Gesellschaften anzuprangern, und verschiedene soziale und akademische Bewegungen haben mögliche Denk- und Handlungsansätze vorgeschlagen. In diesen Debatten nimmt die Anthropologie eine zwiespältige Position ein. Einerseits trägt sie zur Entwicklung postkolonialer Kritik bei, indem sie solche Macht- und Herrschaftsverhältnisse erforscht, analysiert und hinterfragt. Andererseits ist die Geschichte der Disziplin selbst eng mit der Kolonialgeschichte verbunden und kann noch immer mit kolonialen Perspektiven wahrgenommen und sogar gelehrt werden. Als Anthropolog:innen erscheint es uns besonders wichtig, unser Verhältnis zur Vergangenheit der Disziplin und unsere Position im Feld zu hinterfragen.

Daher werden wir Definitionen und Arten des Kolonialismus und die dominanten Normen und Kanons unserer Gesellschaft diskutieren, um einen kritischen Blick zu entwickeln. Dieser Runde Tisch soll einen Raum zur Entdeckung von und Diskussion über postkoloniale Ansätze und die dekoloniale Kritik in unserem Alltag und in der Anthropologie schaffen. Wir laden dich ein, deine Beobachtungen und Fragen zu diesen Themen zu teilen und mit uns gemeinsam zu versuchen, unseren anthropologischen Ansätzen zu grösserer Reflexivität zu verhelfen.