Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart
Seit Beginn der Moderne hat die Kunst ihr Verhältnis zur Gesellschaft immer wieder neu befragt und dabei ästhetische, mediale und ethische Grenzen überschritten. Die innovativen Formate und experimentellen Ansätze moderner und zeitgenössischer Kunst stellen das Fach Kunstgeschichte vor stets neue Herausforderungen: Wie lässt sich definieren, was Kunst ist, und nach welchen Kriterien bewerten wir sie? Welche wechselnden Rollen übernimmt die Kunst gegenüber Ökonomie, Politik oder Technik? Was lehrt uns die Kunst über Fragen kultureller Identität, über Prozesse der (De)Kolonialisierung und Globalisierung und allgemein über Vorstellungen von Geschichte, von Modernität und Zeitgenossenschaft?
Methodologie und Lehre
Die Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart begegnet diesen Fragen, indem sie versucht, ein kritisches Instrumentarium zur Beschreibung, Analyse und Bewertung zu entwickeln. Der Fokus wird ebenso auf den sozialgeschichtlichen Kontext der Kunst wie auf ihre theoretische Fundierung gelegt. Einerseits macht sie das zunehmend globalisierte Kunstfeld und die institutionelle Rahmung von Kunst selbst zum Forschungsgegenstand, andererseits stellt der direkte Kontakt mit den AkteurInnen des Kunstbetriebs einen weiteren Schwerpunkt der Ausbildung dar, um die verschiedenen Berufsfelder zu erschliessen.
Theorie und Praxis
Eine Kunst, die selbst disziplinenübergreifend agiert, muss immer auch aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet werden. Daher legt die Abteilung Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart Wert auf fächerübergreifende Veranstaltungen im Austausch mit der Philosophie, der Geschichte, oder den Literatur-, Theater- und Sozialwissenschaften und fördert zudem die Zusammenarbeit zwischen der Universität und den Kulturinstitutionen. Kunstgeschichte wird dabei als ebenso theoretisch-historische wie praxisbezogene Disziplin verstanden, die ihren eigenen Anteil an gesellschaftlichen Prozessen der Wertbildung stets kritisch mit zu reflektieren hat.