Agnieszka Joniak-Lüthi
Professeur·e ordinaire
Département des sciences sociales
Bd de Pérolles 90
1700 Fribourg
Biographie
Seit September 2020 bin Professorin für Sozialanthropologie an der Universität Fribourg. Ich habe meinen Masterabschluss in Chinastudien an der Adam-Mickiewicz-Universität in Polen erworben und meinen Doktortitel in Sozialanthropologie an der Universität Bern. Ich habe an meiner Alma Mater sowie an den Universitäten Bern, St. Gallen, Zürich und Fribourg, an der LMU München sowie an der Xinjiang Universität und der Sichuan Universität in China gelehrt und geforscht. Zudem war ich als Gastforscherin an den Universitäten Washington, Oslo und Cambridge tätig. Direkt vor meinem Ruf nach Fribourg war ich SNF-Förderprofessorin am Institut für Sozialanthropologie der Universität Zürich.
Mein Forschungsgebiet ist primär China. Ich habe mehr als vier Jahre in China studiert und geforscht, zuerst im tropischen Südwestchina, dann in den Metropolen Beijing und Shanghai, und seit 2011 in der ariden Region Xinjiang an der Grenze zu Zentralasien. Seit 2018 weite ich meine Forschung auf Kirgistan und andere zentralasiatische postsozialistische Länder aus. In meiner Dissertation habe ich über Nationalismus und Ethnizität in China geschrieben. Auf der Postdoc-Stufe habe ich zu Siedlerkolonialismus und Identität in den multiethnischen westlichen Grenzregionen Chinas geforscht. In den letzten Jahren habe ich mich vermehrt der sozialwissenschaftlichen Erforschung der Infrastruktur gewidmet. 2018-2023 leitete ich das Forschungsprojekt ROADWORK: An Anthropology of Infrastructure at China’s Inner Asian Borders, das sich auf Strassen konzentrierte, die im Rahmen der „One Belt One Road“-Initiative im Grenzland zwischen China und Zentralasien gebaut werden. Im Rahmen des Projekts habe ich die Online-Kunstausstellung Asphalt – Lines and Lives initiiert, die im Sommer 2022 eröffnet wurde. Im Februar 2024 begann mein nächstes Forschungsprojekt Maintaining Relations: Community-owned Hydropower Infrastructure Through Time. Ziel des Projekts ist es zu verstehen, wie die dezentrale Energieversorgung über Zeit erfolgreich erhalten werden kann und wie sie die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen in lokalen Gemeinschaften stärken kann.
Ausser meinen Forschungsaktivitäten engagiere ich mich auf dem Gebiet des Open Access (OA). Ich bin klare Befürworterin eines freien Zugangs zu wissenschaftlichen Publikationen und befürworte eine Umstrukturierung des wissenschaftlichen Publikationsmarktes. Ich habe deshalb zusammen mit zehn anderen Forschenden die Diamond Open Access Zeitschrift Roadsides gegründet, deren Managing Editor ich seit 2019 bin.
Meine Publikationen sind hier zugänglich: https://unifr-ch.academia.edu/AgnieszkaJoniakLüthi