Re-Imagining the Church in the 21st Century

Dankbar blicken wir auf die Studientage zur theologischen und gesellschaftlichen Erneuerung unter dem Thema "Re-Imagining the Church in the 21st Century" zurück.

Das spannende und höchst relevante Thema, die vielen hochkarätigen Redner und der mittlerweile etablierte Ruf der Studientage hatten zur Folge, dass sich über 300 Teilnehmende vom 15.-17. Juni in der Aula Magna an der Universität Fribourg versammelten.

Aufgrund der breiten Trägerschaft begegneten sich Ordensleute, reformierte Pfarrerinnen, freikirchliche Mitarbeiter und Gemeindeleiter sowie Studierende mit katholischem, reformiertem und orthodoxem Hintergrund und kamen so in einen fruchtbaren ökumenischen Dialog. Zudem kamen wir dieses Jahr aufgrund der anglikanischen Hauptreferenten (Rt Graham Tomlin und Dr. Jane Williams) intensiver mit der anglikanischen Kirche in Kontakt. 

Akademie und Praxis ergänzen einander

Die Studientage 2016 verbanden Akademie und praktisch gelebte Spiritualität auf eindrückliche Weise. Die morgendlichen Andachten in der Aula Magna gaben den Vorträgen der Hauptreferenten einen Rahmen und erlaubten den Teilnehmenden den jeweiligen Tag mit Gebet zu beginnen. Die Breakoutsessions wurden dieses Jahr stark erweitert. Jeden Tag konnten die Teilnehmenden zwischen 10 verschiedenen Breakoutsessions auswählen. Diese waren im Unterschied zu den letzten Jahren nicht mehr "nur" Vertiefungsvorträge der Thematik, sondern viele der Sessions hatten Lebenszeugnisse und Erfahrungsberichte zum Inhalt. Diese Sessions waren sehr gut besucht und wurden von vielen Besuchern sehr geschätzt.

Besonders der "Sofa-Talk" am Schluss des Tages war eines der neuen Elemente, welches von den Teilnehmenden sehr gut aufgenommen wurde. Bei diesem "Talk" erzählten die Hauptreferenten aus ihrem eigenen Leben und kamen miteinander ins Gespräch über ihre eigenen Erfahrungen mit Gott, der Kirche und vielem mehr. 

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Programm

Am Mittwochabend begannen die Studientage mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale. Die fünf Hauptreferenten erzählten an diesem Gottesdienst, wie sie sich die Kirche erträumen.In den darauf folgenden zwei Tagen wurde das Thema der Tage in Vorträgen, Berichten, Breakoutsessions und den Pausengesprächen intensiv besprochen. Wie gewinnt Kirche im 21. Jahrhundert Überzeugungskraft? Den Christen Europas sind die Worte für das Heilige weithin verloren gegangen. Die Kirche neu zu imaginieren schliesst den Blick auf ihre schmerzhafte Geschichte ein.

Vielfältige Perspektiven auf die Zukunft der Kirche

«Heute fragen Menschen nicht nach Wahrheiten, sie erwarten Wahrhaftigkeit», sagte Prof. Ralph Kunz (Uni Zürich).  Dr. Jane Williams (St. Mellitus College, London) thematisierte die Notwendigkeit von Glauben und Hoffnung für die Erneuerung der Kirche. Sie betonte: Das neue Bild von Kirche schenkt der Heilige Geist – wenn Menschen Gott ins Zentrum rücken und seinem Wesen entsprechend leben lernen, als «treue und verlässliche Gemeinschaft». Die Kirche könne ein «Zeichen und Vorgeschmack» vom anbrechenden Reich Gottes sein. Laut Prof. Michael Herbst (Uni Greifswald), ist die Entwicklung von einer Volkskirche hin zu einer «öffentlichen Minderheiten- und Missionskirche» unausweichlich. Ein Grund dafür: «Wer nur selten mit Kirche zu tun hat, neigt nicht dazu, seinen Kindern eine belastbare religiöse Erziehung angedeihen zu lassen» Das zum Glauben einladende Reden von Christus ist in Europa neu und doppelt gefordert: Dies einerseits mit Blick auf die wachsende Zahl von Menschen, die das Evangelium noch nie vernommen haben, aber auch «mit Blick auf Menschen, die zwar kirchentreu, aber glaubensfern zu uns gehören». Prof. Herbst sieht Neues aufbrechen. 500 Jahre nach Luther sei es hohe Zeit, seine Anregungen fürs ernsthafte Christsein in kleinen Gemeinschaften aufzunehmen. Neben den spannenden Vorträgen fand am Donnerstagabend ein Kulturanlass mit Konzerten von Crescendo und der Bieler Band TheWilberforce statt. Dieser Kulturabend war sehr gut besucht und wurde von den Teilnehmenden äusserst geschätzt.