InterviewPublikationsdatum 22.05.2024
Eine Deutschschweizer Studentin taucht in die Freiburger Zweisprachigkeit ein
Ramona Rindlisbacher studiert an der Universität Freiburg den Master of Law. Im Interview erzählt sie vom zweisprachigen Studienalltag und dem Leben in Freiburg.
Die Studentin aus dem Aargau hat ihren Bachelor of Law an der Universität Basel absolviert. Da sie das Masterstudium zweisprachig durchlaufen wollte, stand die Universität Freiburg ganz oben auf ihrer Wunschliste. Schweizweit ist es nur hier möglich, den Studiengang bilingue in Französisch und Deutsch auf demselben Campus zu absolvieren. Die Empfehlung einer Kollegin hat sie in ihrer Wahl bestärkt. Hinzu kamen positive Erfahrungsberichte und das breit gefächerte Lehrangebot in Freiburg als wichtige Entscheidungsgründe.
Inzwischen hat sich Ramona Rindlisbacher gut in Freiburg eingelebt. Der Besuch von Blockkursen bot die perfekte Gelegenheit, gleich von Beginn weg andere Studierende kennenzulernen und sich gegenseitig zu unterstützen. «Die Atmosphäre hier ist familiär und angenehm. Die Dozierenden sind sehr nahbar, sie merken sich unsere Namen, man kann auf sie zugehen und Fragen stellen», meint Frau Rindlisbacher. Im Studium gefallen ihr besonders die themenüberschneidenden Inhalte und die Praxisnähe des Lehrstoffs, beispielsweise beim Scheidungsrecht oder der Nachlassplanung.
Ramona Rindlisbacher möchte die Sprachenvielfalt in Freiburg völlig auskosten und hat sich deshalb für den Zusatz Bilingue Plus entschieden. Kostenlose Sprachkurse und die vom Sprachzentrum angebotenen Tandemkurse mit anderssprachigen Studierenden helfen dabei, in kurzer Zeit intensiv Französisch zu lernen und die erworbenen Sprachkenntnisse gleich in der Praxis anzuwenden.
Das zweisprachige Studium schätzt Frau Rindlisbacher durchaus als Herausforderung ein, «aber mit der Unterstützung der Dozierenden und der Mitstudierenden, welche sich alle sehr bemühen, ist es durchaus möglich, diese Aufgabe zu meistern», relativiert sie. Sowohl die Sachverhalte im Unterricht als auch die Prüfungsfragen sind stets gut verständlich formuliert.
Als grosses Plus hat sich in Freiburg die Rechtswissenschaftliche Bibliothek herausgestellt. «Sie ist fast immer offen, auch bis spät am Abend», erläutert Frau Rindlisbacher und fügt hinzu: «Das Angebot an Literatur ist sehr vielseitig und das System ist einfach aufgebaut.»
Dass die Veranstaltungen an mehreren Standorten stattfinden, stört Frau Rindlisbacher nicht. Im Gegenteil, so unterschiedliche Gebäudekomplexe wie Miséricorde und Pérolles bieten Abwechslung und unterwegs begegnet man Studienkolleginnen und -kollegen. Freiburg ist eine kleine und übersichtliche Stadt, alles ist relativ einfach mit dem Velo erreichbar. Ganz nach dem Motto: «Die Stadt ist der Campus». Die Wohnsituation in Freiburg ist ideal: ein Studio oder ein Zimmer zu finden ist unkompliziert und die Wohnungen sind preiswert.
Sowohl die Universität als auch die Stadt Freiburg bieten zahlreiche Angebote und Veranstaltungen in Deutsch und Französisch an. Man bewegt sich in einem zweisprachigen Alltag und das hat seinen ganz besonderen Reiz. Die Lage der Universität ist ideal, zentral und direkt an der Sprachgrenze, aber auch allgemein ist Freiburg sehr vielfältig – es gibt viele Studierende aus dem Tessin und aus der ganzen Schweiz und dem Ausland.
Alles in allem kann Ramona Rindlisbacher den Master of Law an der Uni Freiburg wärmstens weiterempfehlen. «Deutschschweizer Studierende brauchen keine Angst vor dem Französischen zu haben», ist sie überzeugt. Die Rechtswissenschaftliche Fakultät in Freiburg bietet das komplette Menu: Wer möchte, kann sein ganzes Studium in Deutsch absolvieren, wer möchte, kann einzelne Kurse in Französisch wählen oder auch vollständig zweisprachig studieren – all dies stets mit Unterstützung der Dozierenden und der Studienkolleginnen und -kollegen.