Kirchensteuern

• Wer muss Kirchensteuern bezahlen?

  In der Schweiz bezahlen natürliche Personen, die steuerpflichtig sind und einer öffentlich-rechtlich anerkannten Kirche angehören, Kirchensteuern. Es handelt sich dabei um eine Art Mitgliederbeiträge, die mit staatlicher Zwangsgewalt eingefordert werden können. In den Kantonen Basel-Stadt, Genf und Tessin ist die Kirchensteuer für natürliche Personen fakultativ. Ausserdem bezahlen in manchen Kantonen auch juristische Personen Kirchensteuern. Diese Steuern sind heute umstritten, da juristische Personen sich im Gegensatz zu natürlichen Personen nicht von der Steuerpflicht befreien können; das Bundesgericht hat ihre Zulässigkeit in konstanter Praxis indessen bejaht. Eine Ausnahme bildet der Kanton Waadt, in dem gar keine Kirchensteuern bezahlt werden müssen.

• Wie befreien sich Steuerpflichtige von der Kirchensteuerpflicht?

  Natürliche Personen können sich durch Erklärung ihres Kirchenaustritts von der Steuerpflicht befreien. Das ergibt sich aus der Religionsfreiheit. Weitere Informationen zum Kirchenaustritt finden Sie hier.

  Juristische Personen können sich nicht auf die Religionsfreiheit berufen, um von der Kirchensteuer befreit zu werden. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn sie selbst Kultuszwecke verfolgen. Diese müssen in den Statuten festgeschrieben sein. Um von den Steuern befreit zu werden, muss ein Gesuch an die kantonale Steuerverwaltung gerichtet werden.

• Können Steuerpflichtige über die Verwendung der Kirchensteuern bestimmen?

  Wie bei den Bundes-, Kantons- und Gemeindesteuern können Steuerpflichtige auch bei der Kirchensteuer nicht bestimmen, wofür ihre Beiträge verwendet werden.

• Können bezahlte Kirchensteuern bei einem Austritt zurückverlangt werden?

  Nein, bis zum Austritt aus der Kirche war die Person Mitglied der Kirche und somit auch kirchensteuerpflichtig. Diese Pflicht kann nicht rückwirkend aufgehoben werden.