Die Fakultät verleiht Fritz Graf den Titel des Doktor honoris causa 2018
Im Rahmen des Dies academicus 2018 der Universität Freiburg wurde der Schweizer Altertumswissenschafter Fritz Graf am 15. November zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät ernannt.
Fritz Graf gilt heute als einer der wichtigsten und anerkanntesten Philologen. Er lehrt und forscht seit 1999 als "Distinguished University Professor of Classics" und "Director of Epigraphy" an der Ohio State University in Columbus, USA. Seine Arbeit in Griechischer Literatur und Geschichte und Religion, Divination, Magie, Mythologie und Epigraphie stossen auf grosses Interesse nicht nur in der klassischen Philologie, sondern auch innerhalb der Altertumswissenschaften.
Von internationalem Renommée
Der gebürtige Ostschweizer hatte von 1987-1999 den Lehrstuhl für Lateinische Philologie und Religionen des antiken Mittelmeerraums an der Universität Basel inne. In dieser Zeit hat er die Altertumswissenschaften in der Schweiz durch seine Lehrtätigkeit sowie durch in Basel veranstaltete Tagungen und internationale Zusammenarbeiten massgeblich mitgeprägt.
Fritz Graf hat darüber hinaus auch bahnbrechende Forschung in den Bereichen der griechisch-römischen Literatur und Religion, der antiken Mythologie sowie der faszinierenden und schwierig zu erschliessenden Gebiete der antiken Magie und Wahrsagekunst geleistet.
Er ist Autor einschlägiger Standardwerke, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden: "Griechische Mythologie – Eine Einführung", "La magie dans l’antiquité greco-romaine", und als Herausgeber von "Einleitung in die lateinische Philologie". Sein neustes Buch "Roman Festivals in the Greek East" führt ihn zum Thema Kulte und Feste zurück.
Ein wohlverdienter Ehrendoktortitel
Das Werk von Fritz Graf zeichnet sich durch eine ausserordentliche thematische Vielfalt aus: von Dichtung und Rhetorik über Opferriten bis hin zur christlichen Rezeption des antiken Mythos. Die Bedeutung seiner wissenschaftlichen Arbeit liegt insbesondere in der Überwindung herkömmlicher Epochen- und Fachgrenzen. Sein Werk steht für eine moderne, kulturwissenschaftliche und weltoffene Philologie, die ihren Platz in der heutigen Welt reflektiert und aus dieser Perspektive heraus neue Fragen an die griechisch-römische Antike zu stellen vermag.
Es ist deshalb an der Zeit, dass eine schweizerische Universität die gloriose Karriere dieses Wissenschafters mit einem Ehrendoktortitel würdigt – eine Initiative, welche von der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg ausgehen soll.