Dominik Meier

Moderator Rundschau beim Schweizer Radio und Fernsehen

Abschluss Lizentiat in Zeitgeschichte, Geschichte der Neuzeit und Journalistik und Kommunikationswissenschaften im Jahr 2003 

 

„Geniessen Sie das Studentenleben. Es ist die letzte Phase im Leben, in der man so viel Zeit hat mit Gleichaltrigen in der gleichen Lebenssituation.”

 

  • Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?

    Seit ich schreiben konnte, wollte ich als Journalist arbeiten. Auch wenn es zuerst nur eine handgestrickte «Zeitung» war, die mir die Eltern meiner Schulfreunde aus Mitleid abkauften. Ab 16 Jahren war ich ohne Unterbrüche als Journalist tätig – zunächst parallel zu Schule und später Studium: Ich habe für Tageszeitungen gearbeitet, für Privatradio-Stationen und jetzt für Radio SRF – zunächst in der Regionalredaktion Aargau/Solothurn, dann in der Inlandredaktion und schliesslich in der Bundeshausredaktion. Im Sommer 2019 dann der Sprung ins kalte Wasser mit dem Wechsel als Moderator zur «Rundschau». Mein Studium der Zeitgeschichte gab mir den nötigen geistigen Hintergrund und das Rüstzeug, um mich in komplexen Themen zurechtzufinden.

  • Welches sind die entscheidenden Momente in Ihrer beruflichen Laufbahn?

    Entscheidend war für mich, sehr früh mit (mindestens) einem Bein in der Berufswelt zu stehen. Die Kombination von Studium und Praxiswelt ist unschlagbar. Dies sollte unbedingt möglich bleiben. Entscheidende Momente habe ich zwei erlebt: Nach dem Studium, als ich kurzzeitig in die Bundesverwaltung (Inland-Nachrichtendienst) wechselte. Ich realisierte rasch, dass der Journalismus der richtige Weg ist, und suchte konsequent den Wiedereinstieg. Beim zweiten entscheidenden Moment wird sich erst weisen, wie er sich mittelfristig auswirkt: Meine Stellung als etablierter Radio-Bundeshausredaktor und Samstagsrundschau-Moderator aufzugeben und eine völlig neue Rolle als Moderator und Gastgeber beim Fernsehen anzunehmen – das brauchte sehr viel Mut und etwas Tollkühnheit. Es war ein bewusster Bruch nach 13 aufregenden Jahren beim Radio, um nicht zu unbeweglich zu werden.

  • Wie hat Ihnen das an der Philosophischen Fakultät erworbene Wissen bei Ihren verschiedenen Aufgaben geholfen?

    Diese Frage lässt sich nicht mit konkreten Beispielen beantworten. Das Studium gab mir den nötigen Horizont, um mich in verschiedensten Bereichen zurechtzufinden. Im Alltag als Journalist hilft mir das Wissen aus dem Studium zeitweise dabei, eine Problemstellung mit einem weiteren Blickwinkel anzuschauen.

  • Was hat Ihnen an der Fakultät besonders gut gefallen?

    Die Freiheit und Selbstverantwortung, die das Geschichtsstudium (damals) mit sich brachte.

  • Ein Ratschlag, damit sich zukünftige Studierende so gut wie möglich ins Berufsleben einfügen können?

    Es liegt auf der Hand: Beruf sollte nicht einfach aufs Studium folgen. Ins Berufsleben einsteigen, vor oder während des Studiums, zahlt sich immer aus – vorausgesetzt, der Studiengang lässt dies zu. Wenn es aber möglich ist, verschafft einem das unermessliche Vorteile. Und noch ein Ratschlag: Das Studentenleben geniessen. Es ist die letzte Phase im Leben, in der man so viel Zeit hat mit Gleichaltrigen in der gleichen Lebenssituation. Und ja: Ich finde, man darf auch mal über die Stränge schlagen. Unsere Welt ist stromlinienförmig genug.