LSD-, Psilocybin- und MDMA-Behandlung

 LSD-, Psilocybin- und MDMA-Behandlung an der Universität Freiburg / Freiburger Netzwerk für Psychische Gesundheit

Für Menschen mit schwerer Depression, die auf verschiedene medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungen nicht angesprochen haben, biete ich neu Behandlungen mit psychedelischen Substanzen an. In den letzten 10 Jahren wurde LSD, Psilocybin und MDMA (Ecstasy) wieder intensiv beforscht. Studien zeigen, dass diese Substanzen in angemessener Dosierung und im Rahmen eines geeigneten Behandlungssettings sicher sind.

MDMA hat sich beispielsweise in der Behandlung von posttraumatischen Störungen von autistischen Zügen oder sozialen Ängsten als sicher und wirksam erwiesen.

LSD und Psilocybin können dem Patienten oder der Patientin helfen, festgefahrene und verhärtete neuronale Verbindungen aufzulockern, die sich als negatives Denken, Grübeln, fehlende Interessen und in sozialem Rückzug zeigen können. LSD in Kombination mit Psychotherapie kann dazu beitragen, Freiraum für neue Wahrnehmungen, Erfahrungen und Verhaltensweisen zu schaffen. Eine im Jahr 2016 in der hochangesehenem medizinischen Fachzeitschrift The Lancet publizierte Studie von Carhart-Harris et al. untersuchte bei Patienten mit chronischer Depression, die auf Antidepressiva nicht ansprachen, die Wirksamkeit von Psilocybin, das mit LSD in der Wirkungsweise eng verwandt ist. Die Studie zeigte, dass die Behandlung sicher ist. Darüber hinaus hielt die antidepressive Wirkung über drei Monate an. Eine Nachuntersuchung an den Studienteilnehmenden ergab, dass die antidepressive Wirkung sogar noch sechs Monaten nach der Psilocybin-Behandlung nachweisbar war(Carhart-Harris et al., Psychopharmacology 2018). Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) kann in Einzelfällen LSD, Psilocybin und MDMA als «compassionate use» zulassen.