18.09.2007

Die Freiburger Informatiker - Experten in der Auswertung biometrischer Daten


Das Departement für Informatik der Universität Freiburg wurde als unabhängiger Forschungsstandort ausgewählt, um bestimmte biometrische Verfahren im Rahmen des internationalen Projektes BioSecure zu evaluieren. Es erhielt zudem die Ehre, einen Workshop zur Veröffentlichung der Resultate der verschiedenen Auswertungen zu organisieren. Der Workshop wird am 26. und 27. September stattfinden.

Das Departement für Informatik der Universität Freiburg ist Mitglied des renommierten europäischen Forschungsprojektes BioSecure (www.biosecure.info). Dieses Projekt untersucht biometrische Methoden, welche die automatische Überprüfung der Identität von Personen auf der Basis von biologischen Daten zum Ziel haben. Solche biometrische Verfahren benutzen zum Beispiel Fingerabdrücke, die Iris, die Gesichtsform, die Unterschrift oder auch die Stimme. Seit den Attentaten vom 11. September 2001 vermehrt sich die Anwendung solcher Systeme an den Grenzübergängen gewisser Länder und auch in unserem Reisepass. Sie dienen dazu, Personen sicherer identifizieren zu können. Ausserdem weisen hochwertige elektronische Geräte immer öfter biometrische Identifikationsverfahren auf, um Diebstahlversuchen vorzubeugen.

Die Leistungen der biometrischen Methoden werden an ihrer Fähigkeit gemessen, die wahren Benutzer korrekt zu erkennen und Betrüger zurückzuweisen. Der wirtschaftliche Einsatz ist heute so wichtig, dass die Händler die Leistungen solcher biometrischen Verfahren oft zu optimistisch anpreisen und die Angaben nicht einer realistischen Anwendung entsprechen. Zudem macht jeglicher Unterschied in der Anwendung eines biometrischen Verfahrens einen Vergleich der Methoden schwierig. Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat realisiert, dass sie eine wichtige Rolle spielen kann, indem sie unabhängige und kontrollierte Auswertungen solcher Systeme durchführt.

Eine der grössten Datenbanken der Welt

Die Organisation dieser Evaluationen ist tatsächlich einer der Schwerpunkte des europäischen Projektes BioSecure. Damit die Analysen durchgeführt werden können, wurde eine grosse Menge biometrischer Daten in mehr als 10 europäischen Forschungsinstituten, welche Mitglied von BioSecure sind, gesammelt. Fügt man all diese Daten zusammen, ergibt sich eine der weltweit grössten biometrischen Datenbanken. In den letzten Monaten wurden diese Daten verwendet, um sogenannte "geschlossene" Analysen durchzuführen. Das heisst, dass die Teilnehmer der Evaluationen ihre biometrischen Systeme einem unabhängigen Forschungslabor zur Verfügung stellen, welches die Leistung des Systems untersucht. Die Teilnehmer haben keinen Zugang zu den biometrischen Daten, welche der Evaluation dienen, und alle Systeme werden mit denselben Daten evaluiert. Diese Vorgehensweise garantiert einen gleichwertigen Vergleich der verschiedenen biometrischen Verfahren.

Veröffentlichung der Resultate Ende September

Das Departement für Informatik der Universität Freiburg wurde als unabhängiger Forschungsstandort ausgewählt, um bestimmte biometrische Modalitäten zu evaluieren. Die grosse Rechenkapazität des Informatikparks des Departements sowie die Erfahrung durch das Mitwirken in verschiedenen europäischen und nationalen Forschungsprojekten waren wichtige Faktoren für die Wahl von Freiburg als Evaluationsstandort. Die Universität Freiburg erhielt zudem die Ehre einen Workshop zu organisieren, um die Resultate der verschiedenen Auswertungen zu veröffentlichen. Der Workshop findet am 26. und 27. September statt, wobei die rund 50 Teilnehmer hauptsächlich aus Europa, aber auch aus den USA und Südafrika, stammen.

Ort: Universität Freiburg, Rue de Rome 6 (Gebäude der Weiterbildungsstelle)
Zeit: Von 9:00 bis 17:00, siehe detailliertes Tagesprogramm
Kontakt: Jean Hennebert, Departement für Informatik
Informationen: http://diuf.unifr.ch/go/bmec