23.03.2007

Ameisensäure-Molekül hält Chemiker in Atem


Ein Freiburger Forscherteam unter der Leitung von Prof. Michael Allan hat Elektronen-induzierte Prozesse an einem Aggregat von zwei durch sogenannte Wasserstoffbrücken miteinander verknüpften Ameisensäure-Molekülen gemessen. Ihre Ergebnisse sind soeben im renommierten Wissenschaftsmagazin „Physical Review Letters“ publiziert worden.

Chemische Umwandlungen werden in der Regel in Gang gesetzt, indem man die Zutaten zunächst mischt, und das Gemisch anschliessend erwärmt. Eine andere Art Chemie - die Photochemie – setzt Licht ein, um chemische Umwandlungen in Gang zu setzen.

Nur wenige Menschen wissen, dass sich chemische Umwandlungen auch in Gang setzen lassen, indem man die Ausgangsprodukte freien Elektronen aussetzt. Diese etwas exotisch anmutende „Elektronen-induzierte" Chemie ist für die Fabrikation der Mikroelektronik entscheidend und kommt auch in der Medizin vor (Strahlentherapie).

Folgende Frage stellte sich insbesondere im Hinblick auf die Anwendung in der Medizin: Wie werden diese Prozesse durch das umliegende Gewebe beeinflusst? Hierzu wurde in Freiburg ein interessantes Experiment gemacht, wobei Elektronen-induzierte Prozesse an einem Aggregat von zwei durch Wasserstoffbrücken miteinander verknüpften Ameisensäure-Molekülen gemessen wurden. Die Resultate zeigen nachdrücklich, wie wichtig es ist, das Ensemble der Komponenten der lebenden Zelle zu betrachten, nicht nur die einzelnen Bestandteile.

Link: "Physical Review Letters": (http://prl.aps.org/)

Kontakt: michael.allan@unifr.ch