21.04.2006

Religion, Geschichte, Gedächtnis


Freiburg, den 21. April 2006. Im Rahmen des Hundert-Jahr-Jubiläums der «Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte» organisiert die Universität Freiburg am 28. und 29. April ein internationales Kolloquium. Die eingeladenen Experten werden sich dem Thema «Religion, Geschichte, Gedächtnis» widmen. Die Veranstaltungen sind öffentlich zugänglich.

Die mehrsprachige «Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte», die seit 1986 vom Historiker Urs Altermatt geleitet wird, ist seit ihrer Lancierung 1907 das bedeutendste religions- und kirchengeschichtliche Publikationsorgan der Schweiz und Teil der langen Forschungstradition der Universität Freiburg. Die ehemalige «Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte» ist eng mit den Geschichtslehrstühlen der Universität Freiburg verbunden. Der Wandel in Gesellschaft und Kirche und die Erosion des katholischen Milieus ab den 1970er Jahren führten zu einer interkonfessionellen Öffnung der Zeitschrift, welche seit der Umbenennung in «Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte» im Jahr 2004 weiter im interreligiösen und interdisziplinären Sinn ausgebaut wird.

Politisierung und Konfessionalisierung

An der von der Redaktion der «Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte», der «Vereinigung für Schweizerische Kirchengeschichte» und den Lehrstühlen für Zeitgeschichte, Histoire Contemporaine und Kirchengeschichte organisierten Tagung werden sich 23 Referentinnen und Referenten aus den USA, Deutschland, den Niederlanden, England, Frankreich, Österreich, Ungarn und der Schweiz mit verschiedenen Bereichen des Themenkomplexes «Religion, Geschichte und Gedächtnis» auseinandersetzen. Dabei soll die Diskussion über die Forschungen zu Geschichtskultur, Gedächtnis und Erinnerung im religionsgeschichtlichen Zusammenhang weitergeführt werden. Die Experten werden sich auf die Rollen konzentrieren, die das Gedächtnis und die Erinnerungskonstruktion in religiösen Gemeinschaften spielten und ihre Funktionsweise erläutern. Hinsichtlich der Politisierung und Konfessionalisierung von Geschichtsschreibung stellen sich Fragen in Bezug auf die Konstruktion nationaler und konfessioneller Identitäten durch Geschichtsschreibung. Die Konferenzteilnehmer werden auch die Präsenz des religiösen Gedächtnisses in Riten, religiösen Praktiken, Wallfahrten und Heiligenverehrung im 19. und 20. Jahrhundert aufzeigen.

Tagungsprogramm: www.unifr.ch/szrkg/deutsch/start_d.htm

Anmeldung: Die Teilnahme an der Tagung ist gratis und öffentlich. Eine Anmeldung ist aber erwünscht: Franziska Metzger, Tel. +41 26 300 79 40. E-Mail: franziska.metzger@unifr.ch

Quelle: Dienst für Kommunikation & Marketing, Tel. +41 26 300 70 34. E-Mail: marcom@unifr.ch