07.03.2006
Hochkarätiger US-Richter als Gastredner an der Universität Freiburg
Freiburg, 6. März 2006. Judge Antonin Scalia – einer der bekanntesten Richter des Supreme Court der USA – hält am 8. März 2006 an der Universität Freiburg einen öffentlichen Vortrag zum Thema «Does the US legal system work?». Das Publikum ist eingeladen, Fragen zu stellen.
Antonin Scalia studierte 1957 an der Universität Freiburg, bevor er sein Bachelor-Studium an der Georgetown University als Klassenbester abschloss. Danach absolvierte er ein Jura-Studium an der Harvard Law School, wo er 1960 promovierte. 1986 wurde er von Ronald Reagan in den Supreme Court berufen. Der US-Senat segnete seine Ernennung einstimmig ab.
Die juristischen Standpunkte, die Judge Scalia vertritt, sorgen häufig für Aufsehen: So bezeichnet er das Verbrennen der amerikanischen Flagge als freie Meinungsäusserung, oder kommt zum Schluss, dass das Festhalten von US-Bürgern im Gefangenenlager Guantanamo ohne Zugang zu zivilen Gerichten widerrechtlich sei, das Festhalten von ausländischen Verdächtigen allerdings nicht. Er vertritt zudem die Meinung, dass die texanischen Gesetze gegen die Homosexualität nicht im Widerspruch zur Verfassung stünden - genauso wenig wie die Hinrichtung Minderjähriger.
Anlässlich seines Vortrags an der Universität Freiburg wird Judge Antonin Scalia über die Funktionsweise und Zukunft des amerikanischen Rechtssystems referieren. Es ist zu erwarten, dass das Publikum kritische Fragen aufwerfen wird: Kann z.B. das US-Recht weiterhin isoliert angewendet werden, ohne ausländische Rechtsgrundlagen, das Internationale Recht und vor allem ohne die internationalen Menschenrechte einzubeziehen? Das Publikum soll sich aktiv an dieser Diskussion beteiligen, die Fragerunde nimmt deshalb den Grossteil der Veranstaltung ein.
Ort und Zeit:
Mittwoch 8. März 2006, Universität Freiburg, Kinderstube, Saal Laure Dupraz,
17-18 Uhr: Vortrag «Does the US legal system work?» mit anschliessender Diskussion
Kontakt:
Marco Bowald, Kommunikationsbeauftragter der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg, Tel. +41 26 300 80 07, Email: marco.bowald@unifr.ch