17.09.2004

Der polnische Staatspräsident besucht die Universität Freiburg


Freiburg, den 16 September 2004. Die Universität Freiburg empfing gestern Donnerstag Nachmittag den polnischen Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski, der zu einem zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz weilte. Der Abstecher an die Universität ist Ausdruck der besonders engen Beziehungen, welche die Freiburger Alma Mater seit ihrer Gründung zu Polen pflegt.

Gleich bei seinem Eintreffen in der Universität legte der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski einen Blumenstrauss vor der Erinnerungstafel nieder, welche von Polen gestiftet wurde, die als Internierte während dem Zweiten Weltkrieg in Freiburg studiert hatten. Rektor Urs Altermatt stellte die Exil-Universität (1940 bis 1946) als wichtige Etappe einer langen Geschichte sehr enger Beziehungen zwischen Polen und Freiburg dar. Mit der Einrichtung des ersten Lehrstuhls für Slawistik der Schweiz hatte die Universität schon bei ihrer Gründung ein Zeichen gesetzt. Diesen Lehrstuhl hatten bis 1960 ununterbrochen Dozenten polnischer Herkunft inne. Zu den berühmtesten Studierenden polnischer Herkunft in Freiburg gehören Chaim Weizmann, der erste Staatspräsident Israels, und Ignacy Moscicki, der von 1926 bis 1939 polnischer Staatspräsident war. Moscicki sowie andere polnische Wissenschaftler und Unternehmer hätten zu Beginn des letzten Jahrhunderts einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft im Kanton Freiburg geleistet, betonte Bundespräsident Joseph Deiss in seiner Grussadresse, heute könne die Schweizer Wirtschaft zur Entwicklung Polens beitragen. Aleksander Kwasniewski erinnerte daran, dass Ignacy Moscicki nach der Besetzung Polens durch Nazi-Deutschland wieder in der Schweiz Aufnahme fand. Er bedankte sich für das Engagement der Schweiz und Freiburgs für Verfolgte und Internierte. Die Universität Freiburg sei ein besonderer Ort der Toleranz und des Dialogs, solche Orte seien für die Zukunft ebenso wichtig wie in der Vergangenheit. Der polnische Staatspräsident gab der Hoffnung Ausdruck, dass künftig noch mehr Polinnen und Polen in Freiburg studieren werden, im vergangenen Studienjahr waren es siebzig. Rektor Urs Altermatt konnte bekannt geben, dass die Universität die Europäische Jozef-Tischner-Universität in Krakau mit einem speziellen Programm unterstützen wird. Fotos: www.unifr.ch/spc/alb/thumbnails.php?album=19 Quelle: Dienst für Presse und Kommunikation Ruedi Helfer, Tel. 026 300 70 34

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