03.05.2004

"Frauen im Dienst des Friedens"


Vom 1. bis 12.Mai 2004 macht die Wanderausstellung „Frauen im Dienst des Friedens" im Frauenraum Freiburg Halt. Diese Ausstellung, bestehend aus einem historischen und einem aktuellen Teil, ist all jenen Frauen gewidmet, die sich ohne Waffen gegen Krieg einsetzen, das Leiden der Betroffenen lindern und sich aktiv für friedenssichernde Massnahmen und Menschenrechte einsetzen.

Seit langer Zeit machen sich Frauen für den Frieden stark. Der Pazifismus von Frauen hat sich jedoch in den letzten zwei Jahrhunderten stark verändert. Die ersten Pazifistinnen in der Schweiz setzten sich zum Ziel, Kriege zu verhindern. Sie waren im festen Glauben, dass die Macht der Worte sich gegen das Waffengetöse durchsetzen könne. Diese Militantinnen in Wort und Schrift gründeten grosse Organisationen, reisten von Kongress zu Kongress und betrieben, was wir heute institutionelles Lobbying nennen. Schon 1871, spätestens aber 1914 und 1939 erwiesen sich die Zielsetzungen der Frauen als utopisch: es gelang ihnen nicht, Krieg zu verhindern. Heute haben Kriege ihr Gesicht verändert. Die Konfrontation von zwei Armeen und ihren Verbündeten ist nur noch ein Teil der Komplexität des heutigen Kampfgeschehens, wo 90% der Opfer Zivilpersonen sind, wo ethnische und religiöse Konflikte territoriale Grenzen verwischen, in denen Terrorismus, Vergewaltigungen, Sklaverei und Unterdrückung der Bevölkerung zu Waffen gemacht werden. Mit den Veränderungen der Art von Kriegen hat sich auch die Definition von Frieden verändert. Friede bedeutet nicht mehr einfach die Absenz oder das Ende von Krieg, sondern beinhaltet die Schaffung von Perspektiven in vormaligen Kriegsgebieten. Dazu gehören Bestrebungen wie die Ausbildung von Kindern, Empowerment von Frauen als wichtige Pfeiler der Ökonomie, Vermittlungsinitiativen, die Förderung des Dialogs zwischen den Konfliktgruppen sowie konkrete Wiederaufbauhilfe. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Friedensbegriffs und damit einhergehend das weite Spektrum des Engagements von Frauen für den Frieden auf: Was als idealistischer Pazifismus von Pionierinnen im vorletzten Jahrhundert begann, setzt sich heute als Engagement von Frauen in konkreten Hilfsprojekten für den Frieden in betroffenen Gebieten fort. Die Ausstellung « Frauen im Dienst des Friedens », realisiert von Corinne Chaponnière und Martine Chaponnière, versteht sich als Hommage an all die Frauen, die sich für den Frieden engagiert haben und engagieren und dazu auch grosse persönliche Risiken eingehen. Im Rahmen der Ausstellung wird Frau Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot am 11. Mai 2004 einen Vortrag über das Projekt "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005" halten. Zum ersten Mal haben vier Institutionen und Organisationen, die sich in Freiburg für Gleichstellung, die Anerkennung von Frauen im Erwerbsleben und in der Gesellschaft einsetzen, ihre Kräfte vereint, um diese Ausstellung nach Freiburg zu holen: es sind dies der frauenraum, das kantonale Büro für die Gleichstellung und für Familienfragen, die Dienststelle für die Gleichstellung von Frau und Mann der Universität Freiburg sowie der Verein Frauen in Freiburg - Stadtrundgänge. Ort: Frauenraum, Rue Hans-Fries 2 Öffnungszeiten: 1.-12. Mai; Mo-Fr von 9-12h und 14-17h Eintritt frei