06.04.2004

Die Schule als Forschungsthema - Zwei Preise für Freiburger Forscher


Freiburg, den 6. April. Gleich zwei Freiburger Forscher, die sich mit schulischen Entwicklungen befassen, sind in den letzten Tagen mit Preisen ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Fritz Oser erhielt den Hans-Aebli-Preis für seine Verdienste in der Lehrerbildung, Dr. Winfried Kronig wurde mit dem 1. Preis der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft für einen Aufsatz über die Schulsysteme bedacht.

Prof. Dr. Fritz Oser konnte Ende März den zum zweiten Mal verliehenen Hans-Aebli-Preis am internationalen Kongress "Bildung über die Lebenszeit" in Zürich entgegennehmen. Die Aebli-Näf-Stiftung, die die Aus- und Weiterbildung von Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildnern in der Schweiz fördert, hat drei Preisträger ex aequo bestimmt. Nebst dem Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik der Universität Freiburg sind dies der Publizist Heinz Wyss und der Zürcher Professor Jürgen Oelkers. Mit Letzterem hat Prof. Oser das Buch „Die Wirksamkeit der Lehrerbildungssysteme" herausgegeben. Die Stiftung würdigt mit dem Anerkennungspreis Osers „hervorragende wissenschaftliche Leistungen zur Erforschung der ethisch-moralischen Qualität von Schule und Erziehung sowie zur Wirkungsanalyse und Reform der schweizerischen und internationalen Lehrerinnen- und Lehrerbildung". Der Ordinarius für Pädagogik und Pädagogische Psychologie hat bereits im vergangenen Juli in Polen für sein Gesamtwerk den „Kuhmerker Award" erhalten - die höchste Auszeichnung, die die „Association for Moral Education" vergibt. Prof. Dr. Fritz Oser führte im Bereich Pädagogische Psychologie mehrere Projekte zur Lehr-Lernforschung und zur Lehrerbildung durch. In der allgemeinen Pädagogik untersuchte er insbesondere das Image und Berufsethos von Lehrern und Lehrerinnen. Schlechte Bildungschancen für Immigrantenkinder Dr. Winfried Kronig, Doktor- und Forschungsassistent am Institut für Heilpädagogik, konnte am 23. März den 1. Preis für ausgezeichnete Arbeiten junger Erziehungswissenschaftler entgegennehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften würdigte damit seinen Aufsatz mit dem Titel „Das Konstrukt des leistungssschwachen Immigrationskindes". Es handle sich um einen fundierten, sehr differenzierten Beitrag zu einer hochaktuellen und schwierigen Debatte, hielt die Jury fest. Der Freiburger Heilpädagoge legt dar, dass Immigrationskinder unverhältnismässig häufig in Sonderklassen und -schulen überwiesen werden. In seinem Beitrag gelangt er zum Schluss, dass diese Überweisungen häufig nicht auf die Leistungen der betroffenen Kinder und Jugendlichen zurückgehen, sondern der Logik und den Bedürfnissen des lokalen Schulsystems folgen. Der Freiburger Heilpädagoge arbeitet derzeit an einem von Prof. Urs Haeberlin geleiteten Projekt über „kulturelle und leistungsbezogene Heterogenität in Schulklassen", das Unterschiede zwischen Schulklassen untersucht. Vor kurzem publizierte er zusammen mit anderen Freiburger Forschern die Ergebnisse einer weiteren Untersuchung, die zeigte, dass es ausländische Jugendliche bei der Lehrstellensuche ungleich schwerer haben als Schweizer Schulabgänger. Quelle: Dienst für Presse und Kommunikation Ruedi Helfer, Tel. 026 300 70 34 Informationen : Prof. Dr. Fritz Oser ; Tel 026 300 75 62, e-mail : fritz.oser@unifr.ch Dr. Winfried Kronig ; Tel 026 300 77 27, e-mail : winny.kronig@unifr.ch