02.04.2004

Zwei neue SNF- Förderungsprofessuren in Freiburg


Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat 42 neue Förderungsprofessuren vergeben, zwei davon in Freiburg: Mit Samantha Besson et Raffaele Mezzenga werden an der Universität Freiburg insgesamt neun junge Forschende mit einer Förderungsprofessur unterstützt. Der SNF will mit diesem 1999 ins Leben gerufenen Instrument viel versprechenden jungen Forschenden eine akademische Karriere in der Schweiz ermöglichen.

Das vom SNF unterstützte Forschungsprojekt von Samantha Besson mit dem Titel „Project for a European Philosophy of European Law" erstreckt sich über vier Jahre. Zwei Assistenzstellen und eine 25%-Sekretariatsstelle sind im SNF-Beitrag eingeschlossen. Das Projekt zielt darauf ab, eine Rechtsphilosophie zu entwickeln, die das Europarecht in seiner Eigenheit zu erklären vermag, denn die klassische Philosophie stösst hierbei an Grenzen. Im gleichen Zug will die Nachwuchsforscherin mit ihrem Projekt die Identifikation der Bürger mit dem Europarecht erleichtern. Dabei kommt ihr die geografische und kulturelle Positionierung der Universität Freiburg in Europa entgehen. Eine vertiefte Zusammenarbeit dürfte sich auch mit dem interfakultären Institut für Ethik und Menschenrechte und mit dem BENEFRI-Institut für Europarecht ergeben wie auch mit anderen Instituten in der Schweiz und im Ausland. Samantha Besson schloss bereits ihr Lizentiat und ihre Dissertation in Freiburg ab. Die 31-jährige Forscherin mit schweizerischen und britischen Wurzeln erlangte an der Universität Oxford den „Magister Juris in European und Comparative Law". Seit Oktober 2001 forscht und doziert sie als „Rechsearch Fellow am Queen's College" in Oxford, seit 2002 ist sie als Lehrbeauftragte an der Universität Genf tätig. Samantha Besson steht kurz vor Abschluss ihrer Habilitation an der Universität Bern. Ihre Forschung konzentriert sich vornehmlich auf die Rechtsphilosophie, die politische Theorie, das Europarecht, das Verfassungsrecht und die Grundrechte. Moleküle entschlüsseln Raffaele Mezzenga, dem die zweite Förderungsprofessur in Freiburg zugesprochen worden ist, will während seines Projekts den Organisationsstrukturen von synthetischen und natürlichen Molekülen auf die Schliche kommen. Die Erkenntnisse könnten in mehreren Bereichen, von der Optoelektronik bis hin zur Medizin, zum Einsatz gelangen. Dank dem Studium der physikalischen Eigenschaften, die mit diesen molekularen Organisationsstrukturen zusammenhängen, lassen sich funktionale Materialien gewinnen. So gehen etwa elektronische Anzeigen, gewisse Tinten und Schaltkreise auf solche Interaktionen von Molekülen zurück. Raffaele Mezzenga freut sich auf seinen neuen Forschungsplatz in Freiburg: „Das Departement für Physik der Universität Freiburg ist gut ausgerüstet, was für meine Forschung zentral ist." Der gebürtige Italiener mit Jahrgang 1972 studierte an der Universität Perugia. Nach dem Lizentiat trat er als Forscher in den Dienst des CERN ein und war alsdann im Einsatz bei der NASA im Johnson Space Center in Houston. Von 1997 bis 2001 verfasste er eine Dissertation an der EPFL in Lausanne und verbrachte anschliessend einen Forschungsaufenthalt an der Universität in Kalifornien. Im vergangenen Jahr arbeitete er im Nestlé-Forschungszentrum in Lausanne.