16.06.2003

Der Heilige Mauritius, sein Märtyrertod und seine Zeit aus neuer Warte


Freiburg, 16. Juni 2003. Vor 1700 Jahren opferten der Heilige Mauritius und seine christlichen Waffenbrüder von der Thebäischen Legion ihr Leben für ihren Glauben, womit sie die Geschichte der Christenheit auf lange Zeit prägten. Vom 17. bis zum 20. September dieses Jahres ist diesem Märtyrer ein internationales Kolloquium im Licht neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse gewidmet.

Das älteste Zeugnis über das Massaker des Mauritius und seiner Gefährten von der Thebäischen Legion in Saint-Maurice im Wallis stammt aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Nachzulesen ist es in der „Passion des martyrs d'Agaune" aus der Feder von Bischof Eucher aus Lyon. Die Begebenheit soll sich zur Zeit der gemeinsamen Herrschaft der römischen Kaiser Diokletian und Maximian (285-305) ereignet haben. Die Soldaten sollen zum Tode verurteilt worden sein, weil sie sich geweigert hatten, andere Christen anzugreifen. In einem anonymen Text aus späterer Zeit heisst es, sie hätten den Märtyrertod erlitten, weil sie nicht bereit gewesen seien, den heidnischen Göttern vor dem Kampf ein Opfer darzubringen. Mag die historische Wahrheit dieser Überlieferungen auch heftig umstritten sein, die diesem heiligen Märtyrer gewidmete Frömmigkeit ist offensichtlich: sie hat die Geschichte der Christenheit auf religiöser, politischer und soziokultureller Ebene nachhaltig beeinflusst. Der Legionär mit der Lanze ist zum Vorbild für Soldaten, Ritter und Kreuzritter geworden, aber auch der Schutzheilige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und selbst der Schweizer Garde des Papstes. Und nicht nur die im Jahre 515 gegründete berühmte Walliser Abtei trägt seinen Namen, sondern auch eine Vielzahl von Kirchen, Pfarrgemeinden und Ortschaften in aller Welt haben ihn sich zu eigen gemacht. Mehr als dreissig Forscher Das internationale Kolloquium „Mauritius und die Thebäische Legion" wird diese illustre Figur aus der schweizerischen Vergangenheit unter Berufung auf die jüngsten Entdeckungen der Wissenschaft in ein neues Licht rücken. Mehr als dreissig Forscher aller Richtungen werden die Debatte beleben. Das Kolloquium wird von der Universität Freiburg in Partnerschaft mit der Universität Zürich und der Abtei Saint-Maurice organisiert. Es steht dem Publikum gegen eine Einschreibegebühr (für Studenten unentgeltlich) offen. Information Einschreibungen : Universität Freiburg, Weiterbildungsstelle, 026 300 73 49 Information : Prof. Dr. Otto Wermelinger, 026 300 74 01 http://www.unifr.ch/patr/maurice/ Quelle Service Presse + Communication Roberto Induni, 026 300 70 34