26.02.2003

Erinnern statt Vergessen - auch wenns weh tut


Freiburg, 25. Februar 2003 Die Schweizerische Gesellschaft für Geschichte stellt ein neues Konzept der „Historiker-Tage" vor: seine erste Ausgabe widmet sich am 28. Februar und 1. März in Freiburg dem Wirken der Bergier-Kommission. International renommierte Forscher beschäftigen sich dabei mit der Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs und stellen Vergleiche zu anderen Ländern an.

Die von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG/SSH) erstmals in der Schweiz veranstaltete Tagung, ein in dieser Form neues Kolloquium, thematisiert Erinnerungs- und Verdrängungsprozesse schmerzhafter Ereignisse wie etwa des Holocausts und zeigt den Verlauf der historischen Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus in der Schweiz auf. Dabei wird auch die Rolle anderer Länder betrachtet, etwa was die Flüchtlingspolitik angeht (Schweden), die Intellektuellenzirkel und das Verhalten von Gesellschaft und Wirtschaft (Frankreich) oder die Bevölkerungspolitik (Deutschland). Zusammen mit Prof. Dr. Moritz Csáky, dem Leiter der Kommission für Kulturwissenschaften an der Österrreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, und anderen Referenten wird der Historiker Jean-François Bergier am 28. Februar im Rahmen eines informellen Mittagessens in der Mensa der Universität (Miséricorde, av. de l'Europe 20) den Medien begegnen (Anmeldung: siehe Adresse unten). Die Tagung bietet auch die Möglichkeit zum Diskurs über die Bedeutung von politisch initiierter Geschichtsforschung mit international und national bekannten Forschern und Forscherinnen. Chancen und Schwierigkeiten, mit denen staatlich eingesetzte Historikerkommissionen konfrontiert sind, werden diskutiert. Schweizerische und Resultate aus dem europäischen Raum werden präsentiert und weiterführende Fragestellungen im internationalen Kontext aufgezeigt. Die Konferenz ist auch der Erfahrungsreflexion gewidmet im Bewusstsein, dass ein moralischer Aspekt immer mitschwingt, wenn es um die historische Verarbeitung von Holocaust und Drittem Reich geht. Information und Anmeldung: Catherine Bosshart-Pfluger, Seminar für Zeitgeschichte, Tagung SGG, 3, Rue de l'hôpital, 1700 Freiburg. Tel. 026/300 79 36 oder 026/481 19 77 E-Mail: sggtagung@unifr.ch. Homepage: http://www.sgg-ssh.ch Quelle Dienst für Presse und Kommunikation, Roberto Induni, Tel. (026) 300 70 34