23.11.2007

Herzdiagnosemethode mit 1.4 Mio EUR gefördert


Seit mehr als sieben Jahren erforscht die Arbeitsgruppe FRAP (Fribourg Atomic Physics) von Prof. Antoine Weis im Physikdepartement die Grundlagen und Anwendungen optischer Magnetometer. Diese Magnetfeldsensoren benutzen eine Kombination aus Lasertechnologie und Magnetresonanz in atomaren Dämpfen um winzigste Änderungen von Magnetfeldern, viele Millionen mal kleiner als das Erdmagnetfeld, zu registrieren.



Eine Anwendung für diese Sensoren ist die Detektion des Magnetfelds welches vom menschlichen Herzen erzeugt wird. Diese Methode, die Magnetokardiographie (MKG), verbessert die Diagnose von Herzkrankheiten, war aber lange auf den Einsatz sehr kostenintensiver Sensoren angewiesen, was eine weite Verbreitung der MKG verhindert hat. Die optischen Sensoren der Freiburger Forscher versprechen deutlich günstiger zu werden und haben somit das Potential, der MKG zum Durchbruch zu verhelfen.
Nachdem die Grundlagen der optischen Sensoren erforscht waren, musste das FRAP-Team lange nach einer Finanzierung der Forschung für die konkrete Anwendung der Technologie als diagnostische Methode suchen. Die Suche erwies sich als schwierig, da das geplante Projekt, welches den Graben zwischen physikalischer Grundlagenforschung und kardiologischer Anwendung überbrücken will, nicht in die schweizerischen Förderprogramme passt. Erst die private Velux Stiftung konnte kürzlich mit einer substanziellen Förderung den Fortbestand dieser Forschung in Freiburg bis Ende 2008 sichern. Längerfristig wird das Projekt in Jena (Deutschland) fortgesetzt, wo der langjährige FRAP-Mitarbeiter Dr. Georg Bison eine neue Arbeitsgruppe gründet. Diese wird durch den Wettbewerb „BioChance Plus“ des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit 1.4 Mio € unterstützt. Seit Anfang Oktober baut Dr. Bison eine Arbeitsgruppe am Universitätsklinikum in Jena auf, welche das dort seit langem etablierte biomagnetische Zentrum mit den neuen optischen Sensoren bereichern wird. Die Jenaer und Freiburger Gruppen wollen in der Zukunft in enger Zusammenarbeit der MKG den Weg in die Klinik ebnen.