14.12.2007

Ehrendoktorwürde für Prof. em. Othmar Keel


Die katholisch-theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum hat Othmar Keel am 12. Dezember 2007 den Dr. h. c. verliehen.

Nach dem Dr. h. c. der Theologischen Fakultäten der Universitäten Lund (Schweden) und Genf ist dies sein dritter, diesmal katholischer Ehrendoktor. Die Laudatio hebt hervor, die bibelwissenschaftliche Arbeit des Geehrten habe sich durch Innovation und Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Im Gegensatz zur Annahme, in Israel habe es keine Bilder gegeben, hat er gezeigt, dass zahlreiche biblische Texte, Symbole und Visionen erst im Licht der zeitgenössischen Bildkunst adäquat zu verstehen sind. In einer Reihe von Grundlagenwerken hat er die einschlägigen Quellen, teilweise erstmals, veröffentlicht. In vielen Beiträgen hat er die Bedeutung der Religionswissenschaft für die biblische und für eine zeitgemässe Theologie generell gezeigt. Die grosse amerikanische Society of Biblical Literature hat sein 2007 erschienenes Werk “Die Geschichte Jerusalems und die Entstehung des Monotheismus” zum “Book of the Year” erklärt. Mit der 1973 gegründeten wissenschaftlichen Reihe “Orbis Biblicus et Orientalis” (über 250 Bände), der Gründung der “Schweizerischen Gesellschaft für Orientalische Altertumswissenschaft” (1977) und der Initiative Sammlungen und Museum “Bibel+Orient” hat er den konsequent interdisziplinären Ansatz wissenschaftspolitisch umgesetzt und Instrumente geschaffen, die seinen Ansatz in einen breiteren gesellschaftlichen Diskurs einbringen.