18.12.2007

Europäischer Forschungsrat: Zwei Millionen für Freiburger Chemiker


Freiburg, den 18. Dezember 2007. Der Europäische Forschungsrat ERC hat Martin Albrecht, Professor am chemischen Departement der Universität Freiburg, einen so genannten ERC Starting Grant zugesprochen. Der Förderbetrag, der dieses Jahr zum ersten Mal vergeben worden ist, erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren und ist mit 1,25 Mio. Euro (gut 2 Mio. CHF) dotiert. Beim geförderten Projekt CARBENZYMES geht es um Spitzenforschung im Bereich der Enzyme.



Der von der Europäischen Union neu ins Leben gerufene European Research Council (ERC) ist die erste gesamteuropäischer Förderagentur für Spitzen-Grundlagenforschung. Seine Aufgabe und sein Anspruch ist die Förderung der freien Forschung der besten Forscher Europas, er ist also eine Art europäischer „Super-Nationalfonds“. Entsprechend hoch sind die Anforderungen – bei dieser ersten Ausschreibung der ERC Starting Grants reichten Forschende aus ganz Europa 9167 Projekte ein, davon kamen 559 in die engere Wahl. Letztlich wurden 300 Grants vergeben – die Annahmequote beträgt somit weniger als 3 Prozent. In ihrem Gutachten hielten die Evaluatoren fest, dass Albrechts Gesuch „one of the most excellent European proposals from young scientists“ sei.

Dank des Förderbetrages kann Professor Albrecht innerhalb der nächsten fünf Jahre in unabhängiger Forschung untersuchen, inwieweit bestimmte Metall-Kohlenstoff-Verbindungen (sogenannte Carben-Komplexe) eine Rolle in biochemischen Prozessen spielen. Diese Art Verbindungen wurde bisher komplett ignoriert, könnte jedoch von zentraler Bedeutung für verschiedene Enzymaktivitäten, insbesondere in Oxidationsprozessen, sein. Erkenntnisse in dieser Richtung werden es ermöglichen, natürliche Prozesse besser nachzubilden und deshalb auch effizienter nutzbar zu machen. Potenzielle Anwendungsgebiete sind äusserst vielfältig und reichen von neuen Therapiemöglichkeiten in der Medizin bis hin zur Funktionalisierung von flüchtigen Erdgaskomponenten für die Herstellung von Treibstoff.

Prof. Martin Albrecht (*12.12.1971 in Genf) hat an der Universität Bern Chemie studiert und seine Dissertation an der Universiteit Utrecht (Niederlande) zum Thema „Sensors, Switches, and Catalysts: New Applications of Organometallic Materials“ verfasst, die 2001 mit dem Baker-Preis der „Koninklijke Nederlandse Chemische Vereniging“ (KNCV) als beste Arbeit des Jahres 2000 auf dem Gebiet der Chemie ausgezeichnet wurde. Es folgten zwei Postdoktorate an der Yale Universität (USA) und bei Ciba SC (Basel). Im Jahr 2003 hat er eine Alfred Werner Assistenzprofessur erhalten und seither eine Forschungsgruppe auf dem Gebiet der Organometall-Chemie an der Universität Freiburg aufgebaut.

Kontakt: Prof. Dr. M. Albrecht, Department für Chemie, Universität Freiburg, Chemin du Musée 9, Fribourg, Tel.: +41-(0)26 300 87 86, E-Mail: martin.albrecht@unifr.ch

Quelle: Dienst für Kommunikation & Marketing, Tel.: 026 300 70 34, E-mail: marcom@unifr.ch