18.11.2008

Umweltforschungspreis


Am Dies Academicus 2008 wurde der Chemikerin Martine Poffet der Umweltforschungspreis für ihre Dissertation zum Thema der Wiederverwertung von Klärschlamm verliehen.

Der mit 10'000 Franken dotierte und alle zwei Jahre durch die Vereinigung Freiburger Industrie (VFI) gestiftete Umweltforschungspreis der Universität Freiburg ging am vergangenen Samstag anlässlich des Dies Academicus an Martine Poffet für ihre Dissertation mit dem Titel «Thermal runaway of the dried sewage sludge in the storage tanks : From molecular origins to technical measures of smouldering fire prevention».
Aus Martine Poffets Forschung resultiert eine Lösung zu einem gewichtigen Umweltproblem im Bereich der Wiederverwertung von Klärschlamm. In der Schweiz werden jährlich bis zu 200'000 Tonnen Klärschlamm produziert. Wegen dessen Gehalt an Schwermetallen und anderen organischen Schadstoffen ist die Verwendung von Klärschlamm als Dünger in der Landwirtschaft seit 2006 untersagt. Der Schlamm wird verbrennt, um so die Schwermetalle zu rezyklieren und die restlichen Schadstoffe zu neutralisieren. Diese Entsorgungsart ist aber mit Problemen behaftet, da getrocknetes Klärschlammgranulat in grösseren Lagerbehältern zur Selbstentzündung neigt. Als Ursachen für diese Selbsterwärmung hat das Forschungsprojekt von Martine Poffet eine Kaskade von chemischen Reaktionen eruiert, ausgelöst durch die Oxydation des enthaltenen Eisensulfids und anderer Eisenverbindungen sowie einer exothermen Hydratisierung des trockenen Granulats bei Luftzutritt.
Martine Poffet hat mit der Abwasserreinigungsanlage Bern, dem Bundesamt für Umwelt und dem Verband der Schweizerischen Zementindustrie cemsuisse zusammengearbeitet. An der Umsetzung des Forschungsprojekts beteiligt waren die Universität Freiburg und die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg mit der Unterstützung der Förderagentur für Innovation KTI.