21.11.2008

Zulassungsbeschränkung zur französischsprachigen Lehrerinnen- und Lehrerausbildung bleibt weiterhin möglich


Freiburg, 21. November 2008. Der Freiburger Staatsrat hat beschlossen, die Zulassungsbeschränkungen für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung in der französischsprachigen Abteilung der Sekundarstufe II (LDS II) an der Universität Freiburg um ein Jahr zu verlängern. Diese Massnahme hat zum Zweck, die Anzahl Studienplätze den verfügbaren Praktikaplätzen in den Kollegien (Gymnasien) anzupassen. Die Beschränkungsregelung wurde bereits im Jahr 2007 eingeführt, kam aber bisher noch nicht zur Anwendung.

Mit dem Ziel, allen französischsprachigen Studierenden in Ausbildung zum Lehrerinnen- und Lehrerdiplom Sekunderstufe II (DAES II) im 2009 einen Praktikumsplatz anbieten zu können, hat das Rektorat der Universität Freiburg dem Staatsrat den Antrag um Verlängerung der Zulassungsbeschränkung gestellt. Die Beschränkung kommt zur Anwendung, wenn die Anzahl benötiger Praktika 120 Plätze übersteigt. Diese Kapazitätsgrenze wurde in Übereinkunft mit der kantonalen Erziehungsdirektion und den Rektoraten der kantonalen Kollegien festgelegt und stützt sich auf die Anzahl Studierender an der Universität Freiburg, auf die vorgeschriebenen Unterrichtsstunden pro Fach an den Kollegien sowie auf die Prognosen in Bezug auf den künftigen Bedarf an Lehrpersonal in der Schweiz und den Nachbarländern.

Eine Vorsichtsmassnahme


Nach sorgfältiger Prüfung, erweist sich diese Kapazitätsgrenze als vernünftige Vorsichtsmassnahme. Während des akademischen Jahres 2008/09 wurde die Limite knapp nicht erreicht; alle immatrikulierten Studierenden konnten ihre Ausbildung unter besten Bedingungen absolvieren. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird die Anzahl Studierender zum Lehrerinnen- und Lehrerdiplom auch im 2009 unter der gesetzten Grenze liegen, gewisse Faktoren mahnen aber zur Vorsicht: Die französischsprachige Lehrerausbildung an der Universität Freiburg ist sehr gefragt, die Masterstudiengänge erfahren eine erfreuliche Zunahme. Ausserdem nähern sich die letzten Lizenziatsstudiengänge dem Ende, und der Zugang zur Ausbildung zum Lehrerinnen- und Lehrerdiplom wird künftig, wenn auch nicht erwünscht, so doch möglich sein, auch wenn die Studentin oder der Student nicht zwei an den Kollegien unterrichtete Studienfächer studiert. Dazu kommt die allgemeine Unsicherheit in Bezug auf die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung in anderen Kantonen.

Beurteilung der angehenden Lehrperson
Das aufgrund der gemachten Erfahrungen entwickelte Verfahren zur Zulassungsbeschränkung wurde von einer Beobachtergruppe beurteilt und von allen Mitgliedern der Interfakultären Kommission der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung für geeignet befunden. In dieser Kommission haben Vertreter aller Fakultäten, der Studentenschaft, der Kollegien und der Erziehungsdirektion Einsitz.

Ob eine Studentin oder ein Student einmal eine fähige Lehrperson sein wird, lässt sich nicht im Voraus bestimmen, gewisse Qualitäten sind jedoch Voraussetzung: Die Fähigkeit, präzise und auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau kommunizieren zu können; das Verständnis für die möglichen Schwierigkeiten, die ein Schüler im Unterricht haben könnte und der Wille, diese Probleme zu lösen und schliesslich die klare Motivation für diesen Beruf, die zur vollen Befriedigung führt, aber auch das Überwinden schwieriger Momente im Lehreralltag ermöglicht. Diese drei Qualitäten würde die Beurteilungskommission bei allen Kandidierenden zur französischsprachigen Ausbildung evaluieren, sollten die Einschreibungen am kommenden 15. Februar die Kapazitätsgrenze übersteigen, welche in der Verordnung des Staatsrats festgelegt ist.

Kein Grund zur Sorge
Die Evaluation aufgrund einer allfälligen Zulassungsbeschränkung ist keine Prüfung im eigentlichen Sinne und verlangt von den Studierenden keine Vorbereitung. Sie soll auch in keinem Falle das Studium behindern, so dass sich die Studierenden bis zum Ende des Semesters auf ihre Master respektive Lizentiate konzentrieren können. Das Rektorat sowie das Lehr- und Forschungszentrum der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung der Universität Freiburg werden alles daran setzen, um die betroffenen Personen und die Universitätsgemeinschaft regelmässig über die allfällige Prozedur und deren Ablauf zu informieren und so allfälliger Verunsicherung vorzubeugen.

Kontakt: Jean-Luc Gurtner, Vizerektor und Verantworlicher der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung, Tel. 026 300 75 42, jean-luc.gurtner@unifr.ch

Quelle: Dienst für Kommunikation & Marketing, Tel. 026 300 70 34, marcom@unifr.ch