18.03.2009

Ein Spitzenforscher in Polymerchemie wechselt an das Adolphe Merkle Institut


Mit Professor Christoph Weder wird ab dem 1. April 2009 ein weiterer Spitzenforscher das in der Nanomaterialforschung tätige Adolphe Merkle Institut der Universität Freiburg verstärken. Der Freiburger Staatsrat hat seiner Anstellung als ordentlichen Professor für Polymerchemie zugestimmt. Der 42-jährige Schweizer forscht zurzeit in Cleveland (USA). Dank der finanziellen Unterstützung durch die Adolphe Merkle Stiftung war es der Universität Freiburg möglich, mit Christoph Weder einen Wissenschaftler von grossem internationalem Renommee zu gewinnen.



Ab dem 1. April 2009 wird der weltweit anerkannte Spitzenforscher Christoph Weder am Adolphe Merkle Institut (AMI), dem Forschungszentrum für Nanowissenschaft der Universität Freiburg, eine ordentliche Professur für Polymerchemie übernehmen.

Vielversprechende Polymerforschung

Der 42-jährige Weder, der an der ETH Zürich in Chemie doktorierte, wurde mit Beschluss des Freiburger Staatsrates vom 17. März 2009 am AMI angestellt. Zurzeit ist er Professor für Chemie und Polymere an der Case Western Reserve University in Cleveland (Ohio, USA). Dort leitet er das Labor für funktionale Polymere und ist verantwortlich für vielversprechende Forschungsprogramme. Weder wurde mit wichtigen Preisen ausgezeichnet, so etwa mit dem National Science Foundation Special Creativity Award 2005 der USA. Dank der finanziellen Unterstützung der Adolphe Merkle Stiftung konnte die Universität Freiburg für das AMI einen herausragenden Wissenschafter rekrutieren und Christoph Weder die Rückkehr an eine Forschungsinstitution in seinem Herkunftsland ermöglichen; die Berufung ist damit ein Beispiel für die Umkehrung des oft zitierten „Brain Drain“ und die Rückgewinnung von Spitzenforschern für die Schweiz.

Noch attraktiver für die Wirtschaft
Weders Rekrutierung ist für die Entwicklung des 2008 gegründeten AMI von grosser Bedeutung. Er wird neben der bereits bestehenden Forschungsgruppe von Prof. Peter Schurtenberger, dem Direktor des Instituts, ein zweites Forschungsteam aufbauen. Dieses wird sich auf die Grundlagenforschung in den Materialwissenschaften und die Entwicklung intelligenter Materialien konzentrieren. In letzterem Bereich ist der internationale Wettbewerb besonders gross. Dank Weders Renommee und seinen Kontakten zur Wirtschaft – er war und ist unter anderem Geschäftsleitungsmitglied in zwei Schweizer Hightechunternehmen – wird das AMI für Partner aus der Industrie noch attraktiver. Das Adolphe Merkle Institut setzt somit seine Entwicklung zum international herausragenden interdisziplinären Forschungszentrum in den Nanowissenschaften konsequent fort.

Das Adolphe Merkle Institut
Der pensionierte Freiburger Industrielle Adolphe Merkle spendete der Universität Freiburg 2007 über 100 Millionen Franken. Dank der Schenkung konnte 2008 das Adolphe Merkle Institut gegründet werden. Es gehört zur Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (www.am-institute.ch).

Christoph Weder, Curriculum vitae (Auszug):
geboren am 30. Juli 1966 in Frankfurt a. M. (Deutschland) verheiratet, Vater von drei Kindern
doktorierte in Naturwissenschaften (Chemie) an der ETH Zürich am Departement Materialwissenschaften
ordentlicher Professor an der Case Western Reserve University, Cleveland, Ohio, USA (seit 2007; davor von 2001 – 2007 assoziierter Professor)
Forscher am Louis Stokes Cleveland Department of Veterans Affairs Medical Center (seit 2005)
Gastprofessor am Petrochemical College der Chulalongkorn University, Bangkok, Thailand (seit 2003)
Mitglied der Geschäftsleitung der Gel Instrumente AG, Thalwil, Schweiz (seit 1994)
Gründer und Mitglied der Geschäftsleitung der Omlidon Technologies LLC, Zürich, Schweiz (1999 bis 2002)

Polymerchemie und neue intelligente Materialien

Dank der Polymerchemie wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue intelligente Materialien entwickelt. Diese können ihre Eigenschaften an veränderte Bedingungen anpassen. Die Forschenden schafften es, auf der Nanoebene die chemische Struktur von biologischen makromolekularen Systemen nachzuvollziehen und ihren Aufbau zu beeinflussen. Dadurch konnten sie die Eigenschaften dieser Stoffe verändern. Die neuen Materialien werden in vielen Bereichen angewendet, wie etwa bei (Halb)Leitern, in der Biomedizin, der Luftfahrt oder dem Bauwesen.

Kontakt: Prof. Peter Schurtenberger, Direktor AMI, 
079 282 15 18 (erreichbar am 18. März 2009 von 10 bis 12 Uhr)
Quelle: Dienst für Kommunikation und Marketing, Tel. 026 300 70 34, marcom@unifr.ch