15.07.2009

Freiburg fördert die Sozialwissenschaften im westlichen Balkan


Das Interfakultäre Institut für Ost- und Ostmitteleuropa (IICEE) der Universität Freiburg unterstützt im Auftrag des Bundes Forschungsprojekte im westlichen Balkan. Das Regional Research Promotion Programme Western Balkans (RRPP) will Forschende über die Grenzen hinweg vernetzen und schreibt regelmässig neue Forschungsprojekte aus.



Das Interfakultäre Institut für Ost- und Ostmitteleuropa (IICEE) an der Universität Freiburg mit Prof. Nicolas Hayoz und Jasmina Opardija (http://www.unifr.ch/iicee) betreut und leitet seit 2008 das Regional Research Promotion Programme Western Balkans (RRPP). Das von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzierte und auf 10 Jahre angelegte Programm verfolgt das Ziel der Etablierung und Stärkung der Forschungskapazitäten im Bereich der Sozialwissenschaften in Albanien, Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Mazedonien, Montenegro und Serbien.



Forschungsprojekte
Ein zentrales Element ist die Finanzierung von Forschungsprojekten. Eine erste Ausschreibung zur Eingabe von Gesuchen zum Oberthema "Politischer, sozialer und wirtschaftlicher Wandel im westlichen Balkan" wurde letztes Jahr unter Partnern in Bosnien und Herzegowina, sowie Mazedonien lanciert. Nach einer wissenschaftlichen Evaluation wurden 4 Forschungsprojekte aus Mazedonien und 3 aus Bosnien und Herzegowina genehmigt. Deren Spektrum reicht von politischen Themen, über die Rolle der Medien bis hin zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Die Forschungsresultate sollen einerseits dazu beitragen, Vorschläge für notwendige Reformen aufzuzeigen. Andererseits sollen damit längerfristige Auswirkungen der politischen Massnahmen aufgezeigt werden, die als Reaktion auf die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Folge des Transformationsprozesses ergriffen wurden. Zusammenfassungen zu allen Projekten befinden sich auf der RRPP Website (http://www.rrpp-westernbalkans.net/research).
Auf eine kürzlich zu Ende gehende, zweite Ausschreibung, diesmal gerichtet an Forschende aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Mazedonien, gingen nahezu 90 Forschungsgesuche ein.

RRPP Jahreskonferenz
Ein anderer wichtiger Faktor bei der Umsetzung des RRPP ist das Zusammenbringen von Forschenden über die Grenzen hinweg, zur Unterstützung regionaler Forschungszusammenarbeit. Eine solche Möglichkeit bot die 1. RRPP Jahreskonferenz am 26-27. Juni 2009 im mazedonischen Ohrid, nahe der Grenze zu Albanien, zum Thema “Ideology, Democracy and Social Change in the Western Balkans: Challenges for the Social Sciences”. Mehr als 70 Forschende aus den RRPP Zielländern, sowie Bulgarien und der Schweiz nutzten diese Plattform zum wissenschaftlichen Austausch und Networking. Vorträge wurden gehalten im Plenum und in 4 Workshops zu den Themen Nationen- und Staatenbildung, Gender, Medien und Demokratie, sowie wirtschaftliche Entwicklung. Daneben wurden auch die 7 genehmigten RRPP Forschungsprojekte vorgestellt. Alle Unterlagen zur Konferenz (Programm, Abstracts, usw.) befinden sich auf der RRPP Website (http://www.rrpp-westernbalkans.net/events). Die Konferenz wurde vom RRPP Management in Freiburg organisiert, zusammen mit den RRPP Regionalbüros in Bosnien und Herzegowina (Human Rights Centre, Universität Sarajevo) und Mazedonien (Foundation Open Society Institute).
Die 2. RRPP Jahreskonferenz ist für 2010 in Albanien geplant.

Quelle: Dr. Roger Pfister, RRPP Research Advisor und Leiter der Dienststelle Forschungsförderung, Universität Freiburg, Tel 026 300 73 33, roger.pfister@unifr.ch

Weitere Informationen: http://www.rrpp-westernbalkans.net