04.06.2010

Freiburger Institut für Mehrsprachigkeit wird nationales Kompetenzzentrum


Der Bundesrat hat das Institut für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg zum nationalen wissenschaftlichen Kompetenzzentrum bestimmt, welches als Teil der Umsetzung des neuen Sprachengesetzes des Bundes mit der Koordination und Durchführung der angewandten Forschung im Bereich der Sprachen und der Mehrsprachigkeit betraut wird.

Im Jahre 2008 durch die Universität Freiburg und die Pädagogische Hochschule Freiburg gegründet, wird das Institut für Mehrsprachigkeit von einer Stiftung des Kantons Freiburg sowie der Adolphe Merkle Stiftung getragen. Es hat, gestützt auf die bestehenden Kompetenzen der beiden Partnerhochschulen, bereits ein anerkanntes wissenschaftliches Profil auf nationaler wie internationaler Ebene erworben und ein breites Netzwerk aufgebaut mit einer Reihe von mit der Mehrsprachigkeit befassten Organisationen der Schweiz, namentlich dem Forum für die Zweisprachigkeit in Biel und der Pädagogischen Hochschule Graubünden (Fachstelle Mehrsprachigkeit). Kooperationen mit anderen Schweizer Universitäten (Bern, Basel, St. Gallen, Lausanne) und ausländischen Hochschulen erlauben eine gute wissenschaftliche Verankerung und produktive Synergien. Diese Vorzüge haben den Bundesrat bewogen, das Institut für Mehrsprachigkeit als nationales Kompetenzzentrum im Rahmen der Verordnung zum eidgenössischen Sprachengesetz zu benennen.

Im Bestreben, die Mehrsprachigkeit in ihrer ganzen Komplexität besser zu verstehen, wurden am Institut drei Bereiche eingerichtet, die es erlauben, die sprachlichen, gesellschaftlichen, politischen und pädagogischen Facetten der Mehrsprachigkeit zu untersuchen (Linguistik: Prof. Dr. Berthele, Didaktik: Prof. Dr. Studer, Soziolinguisitk: Prof. Dr. Duchêne). Dieser Aufbau garantiert eine thematisch und methodologisch breit gefächerte Herangehensweise an das Phänomen Mehrsprachigkeit. Wichtige Fragestellungen sind etwa der Sprachenkontakt, mehrsprachige Kompetenzen, Lehr- und Lernprozesse von Fremdsprachen bei Kindern und Erwachsenen, die Beurteilung von Sprachkompetenzen, Wechselwirkungen zwischen Sprachen, sozialen Ungleichheiten und Migration sowie die politischen Herausforderungen rund um die Mehrsprachigkeit und Sprachminderheiten.

Die Forschung am Institut für Mehrsprachigkeit wird namentlich durch den Schweizerischen Nationalfonds und andere Organe der Forschungsförderung finanziert. Zudem wurden dem Institut durch verschiedene öffentliche Institutionen, etwa den Kantonen Graubünden und Wallis, dem Bundesamt für Migration oder der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK, umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsmandate anvertraut.

Als Kompetenzzentrum erhält das Institut vom Bund den Auftrag zur „Koordination, Einführung und Durchführung der angewandten Forschung im Bereich der Sprachen und der Mehrsprachigkeit“. Die Universität und die Pädagogische Hochschule Freiburg freuen sich über diese Benennung, welche die wissenschaftliche Qualität des Instituts für Mehrsprachigkeit anerkennt und es ermöglichen wird, die Forschung zu den politischen, linguistischen, kulturellen und pädagogischen Aspekten der Mehrsprachigkeit weiter zu stärken.

Für zusätzliche Informationen findet sich der Jahresbericht 2009 des Instituts (in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch) auf dessen Webseite: www.institut-mehrsprachigkeit.ch.

Kontakt:
Prof. Dr. Alexandre Duchêne : 078 667 42 73 / 026 305 61 70
Direktor des Instituts für Mehrsprachigkeit
Institut für Mehrsprachigkeit, Rue de Morat 24, 1700 Freiburg, alexandre.duchene@unifr.ch

Quelle: Dienst für Kommunikation und Medien, 026 300 70 34, communication@unifr.ch