31.08.2010

Auf den Spuren der vulkanischen Aktivität


Die Mineralogen vom Departement für Geowissenschaften der Universität Freiburg sind zurückgekehrt. Die Forschungsgruppe beginnt nun mit der Analyse der zahlreichen Proben, die sie während ihres Überflugs des Kilimanjaro sowie an der Gipfelregion des Oldoinyo Lengai gesammelt haben.

Die beiden Mineralogen, Daniel Wiedenmann und Mario Meier, haben nach dem ersten wissenschaftlichen Ballonüberflug des Kilimanjaro wieder ihre Labors an der Universität Freiburg bezogen. Unter der Leitung von Prof. Bernard Grobéty und Prof. Joerg Keller von der Albert Ludwig Universität Freiburg (i.Br.) beginnt nun die Auswertung der vulkanischen Feinstaubproben mithilfe eines Elektronenmikroskops. Ein Vergleich der vulkanischen Feinstaubproben vom Oldoinyo Lengai mit Proben vom Kilimanjaro sowie von anderen europäischen und zentralamerikanischen Vulkanen, wie beispielsweise dem Stromboli, lässt auf neue Erkenntnisse über Vulkantätigkeit und deren Einfluss auf das globale Klima hoffen.

Weltweit einzigartiges Magma

Nach der erfolgreichen 2,5-stündigen Ballonüberfahrt des Kilimanjaro auf 5500 Metern Höhe wurde die Expedition an der Gipfelregion des aktiven Vulkans Oldoinyo Lengai, 150 km nordwestlich des Kilimanjaro, fortgesetzt. Mit seinen 2950 Metern Höhe gilt dieser Vulkan als heiliger Berg der Massai. Der Oldoinyo Lengai ist der einzige aktive Karbonatit-Vulkan der Welt und ist ausserdem bekannt für seine speziellen Magmen, die in ihrer Zusammensetzung weltweit einzigartig sind. Wie bereits bei der Kilimanjaro-Expedition, diente die Verwendung eines elektrostatischen Sammlers sowie eines Partikelfilters dazu, vulkanische Feinstäube zu beproben.

Zwei Jahre alte Krater

Ein Überflug des Vulkans Oldoinyo Lengai war aus zeitlichen und organisatorischen Gründen leider nicht zu realisieren. Infolgedessen bewältigten die zwei Forscher die 2000 Meter Höhendistanz in knapp 8 Stunden zu Fuss, um die vulkanischen Feinstaubpartikel des aktiven Vulkans in knapp 2900 m.ü.M. zu erproben. Hierzu verbrachten die Mineralogen zwei Nächte in unmittelbarer Nähe der 80 Meter tiefen Explosionskrater, welche erst während der letzten explosiven Eruptionsphase (2007-2008) entstandenen sind. „Obwohl keine Anzeichen für explosive Aktivität vorhanden war und somit auch keine Gefahr, blieb die Übernachtung in der Nähe dieser jungen Krater eine eigenartige, aber spannende Erfahrung“, erklärt Daniel Wiedenmann.

Die Resultate der Laborarbeiten werden in einigen Monaten bekanntgegeben.

Fotos : siehe Anhang

Kontakt: Prof. Bernard Grobéty, 026 300 89 36, bernard.grobety@unifr.ch - Daniel Wiedenmann, 077 437 93 01 daniel.wiedenmann@gmail.com

Quelle: Dienst für Kommunikation und Medien, 026 300 70 34, communication@unifr.ch