07.12.2012

Blick zurück auf die Affäre Cardinal


Wenige Affären haben in Freiburg für soviel Empörung gesorgt, wie diejenige um die Schliessung der Brasserie Cardinal. Die Sendung Histoire vivante, eine Zusammenarbeit des nationalen Fernsehens und Radios La Première und RTS Deux sowie der Zeitung La Liberté, organisiert mit dem Bereich Histoire des sociétés modernes et contemporaines an der Universität Freiburg einen Runden Tisch zur schwerverdaulichen Geschichte der Bierbrauerei.




(Bild: blueFACTORY)

Histoire vivante, die tri-mediale Sendung von RTS Deux, La Première und der Zeitung La Liberté rückt prägende Ereignisse der Zeitgeschichte in den Fokus; am 14. Dezember steht ein Stück Freiburger Geschichte zur Diskussion. Die beiden Professoren der Zeitgeschichte, Alain Clavien und Claude Hauser des Departements für Historische Wissenschaften der Universität Freiburg, werden zu diesem Anlass die Arbeit von vier Bachelor-Studierenden vorstellen, die sich im Rahmen des Seminars «Affaires, scandales et manifestations en Suisse aux XIXème et XXème siècles» intensiv mit der Cardinal-Affäre befasst haben.

Delphine Dumoulin, François Ingold und Floraine Stauffer, die vier Studierenden der Zeitgeschichte, bilden den Auftakt des Runden Tischs mit dem Thema «Retour sur l’affaire Cardinal». In ihrer Seminararbeit haben die Studierenden die Saga um die Schliessung von Cardinal in drei Etappen untersucht: Zwei Studierende haben die erste Cardinal-Affäre von 1996-1997 aus dem Blickpunkt der Freiburger und Westschweizer Medien beleuchtet; ein Studierender analysierte die Krise aus Sicht der Mitarbeitenden der Brauerei und ein weiterer Student nahm die zweite Cardinal-Affäre unter die Lupe, das heisst die Schliessung der Brasserie 2010-2011. Alle drei behandelten Kapitel stellen den Ablauf dieser leidigen Geschichte in den Fokus, deren Entwicklung bis hin zur öffentlichen Empörung sowie die damit verbundenen sozialen und politischen Konsequenzen. Die Untersuchungen der Studierenden basieren sowohl auf öffentlichen Quellen wie auch auf Aussagen von Betroffenen.

Der Runde Tisch im Anschluss an die Präsentation der Studierenden versammelt die Professoren Alain Clavien und Claude Hauser; die Komödiantin und Autorin des Theaterstücks «Je suis à Cardinal/Cardinal mein Leben», Isabelle Loyse Gremaud; Jacques Mouriquand, Journalist der Sendung Histoire vivante sowie Louis Ruffieux, Chefredaktor von La Liberté und die Produzierenden der Sendung, Irène Challand und Jean Leclerc.
Der Abend soll sowohl von der Cardinal-Affäre betroffene und darin involvierte Personen, Journalisten und Historiker, die sich mit dieser Geschichte befasst haben sowie all jene, die dem Geschehen mit Trauer oder Empörung zugeschaut haben im Dialog vereinen.
Die Spezialausgabe von Histoire vivante findet statt im Rahmen des 10jährigen Jubiläums der Sendung, die zu diesem festlichen Anlass Begegnungen mit der Bevölkerung in Genf, Lausanne und Freiburg organisiert.

Zeit und Ort:
14. Dezember, 19.30 | Gebäude Miséricorde, Aula Magna, Av. de l'Europe 20, Fribourg
Eintritt frei.

Infos / Kontakt:
Alain Clavien, Professor am Bereich Histoire des sociétés modernes et contemporaines, 026 300 79 32, alain.clavien@unifr.ch
www.histoirevivante.ch