02.06.2003

Wechsel beim Institut für Journalistik und Kommunikations- wissenschaft


Das Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Freiburg ist ins Departement Gesellschaftswissenschaften der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften überführt worden. Statt von „Institut" ist fortan von den „Lehrstühlen für Medien- und Kommunikationswissenschaft" die Rede. Am 23. Mai liessen mehrere Referentinnen und Referenten anlässlich einer Feier die Entwicklung des Instituts nochmals Revue passieren. Zuvor hielt Philomen Schönhagen, die seit Oktober 2002 die neuegeschaffene assoziierte Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft innehat, einen akademischen Festvortrag zum Thema: Die journalistische Handwerksregel der "sinngetreuen Vermittlung"; ein ungelöstes Problem journalistischer Praxis.

Die Geschichte des Instituts geht ins Jahr 1920 zurück: Damals schlug die „Ligue pour la presse catholique suisse" Staatsrat Georges Python die Schaffung eines Lehrgangs für Journalistik vor. 46 Jahre später schliesslich stand der Gründung des Instituts für Journalistik nichts mehr im Weg, im Jahr 1980 folgte die Errichtung eines Lehrstuhls für Journalistik und Kommunikationswissenschaft. 1991 wurde eine Professur „Sociologie de la communication et des médias" geschaffen, weitere Professuren in deutscher und französischer Sprache folgten in den Jahren 2002/03. Die Impulse zur Gründung des Instituts für Journalistik seien stets von ausseruniversitären Kreisen gekommen, stellte Hugo Baeriswil, der letzte Präsident des Kuratoriums des Instituts, an der Feier vom vergangenen Freitag vor zahlreichen Gästen, Dozenten, Ehemaligen und Studierenden fest. Bei den Lehrtätigkeiten sei auf den Praxisbezug stets grossen Wert gelegt worden. Das Institut habe seinen Auftrag mittlerweile erfüllt, die Aufgaben würden fortan innerhalb der neuen Fakultätsstrukturen wahrgenommen, führte Baeriswil weiter aus. Die formelle Auflösung des Instituts sei kein Abschluss, sondern „der Aufbruch in eine spannende Zukunft mit zusätzlichen Herausforderungen", sagte Prof. Louis Bosshart, Inhaber des Lehrstuhls für Journalistik und Kommunikationswissenschaften. Zum Gedenken an die Pioniere wurde ein „Dr. Max Gressly - Prof. Florian Hans Fleck-Preis" für hervorragende Arbeiten in den Medien- und Kommunikationswissenschaften eingerichtet. Der Preis, der jährlich verliehen wird, ist mit 3000 Franken dotiert. Medien- und Kommunikationswissenschaft kann seit 1998 als Hauptfach in einem Lizentiat für Gesellschaftswissenschaften belegt werden. Bemerkenswert ist die Entwicklung der Zahl der Studierenden: Noch im Studienjahr 1990/91 zählte der Lehrgang lediglich 275 Studierende, zwölf Jahre später waren es ganze 1057. In der gleichen Zeit nahm der Lehrkörper lediglich von 25 auf 40 Personen zu.