07.02.2008

Un statisticien fribourgeois reçoit le Prix Gerhard Fürst 2007


L'Office fédéral de la statistique allemand a remis au Dr Michael Beer, chercheur au Département d’économie quantitative de l’Université de Fribourg, le Prix Gerhard Fürst 2007 pour sa thèse de doctorat intitulée «Hedonic Elementary Price Indices : Axiomatic Foundation and Estimation Techniques». Ce travail présente une théorie statistique et économétrique sur les indices de prix hédoniques, livrant ainsi une contribution importante à la recherche sur l’indice des prix.

Die Arbeit von Dr. Michael Beer behandelt eine Fragestellung, die bei der Erstellung eines Verbraucherpreisindexes als eine der anspruchsvollsten angesehen wird, nämlich die Behandlung von Qualitätsveränderungen. Beim Preisvergleich von Gütern unterschiedlicher Qualität muss abgeschätzt werden, welcher Anteil der beobachteten Preisdifferenz auf die Veränderung der Qualität und welcher Anteil auf die reine Preisveränderung zurückzuführen ist. Gegenstand der Dissertation von Dr. Michael Beer ist der hedonische Ansatz zur Behandlung dieses Problems.


Links- Walter Radermacher (Präsident des Statistischen Bundesamtes), mitte- Dr. Michael Beer (Preisträger Kategorie Dissertationen), rechts - Prof. Dr. Hans Wolfgang Brachinger (Betreuer der Dissertation von Dr. Michael Beer)

Hedonische Methoden werden heute in der Praxis im Allgemeinen eingesetzt, ohne dass deren theoretische Grundlagen und deren Qualität aus ökonometrisch-statistischer Sicht hinreichend klar sind. Ziel der Arbeit ist einerseits die Schaffung einer einheitlichen theoretischen Grundlage hedonischer Preisindizes, andererseits die Entwicklung geeigneter Schätzverfahren.
Die hedonische Methode wurde im berühmten Boskin- Report, der Ende 1996 für den amerikanischen Konsumentenpreisindex (CPI) aufgrund einer Qualitäts-Verzerrung (“quality change bias”) eine erhebliche Überschätzung der tatsächlichen Preisentwicklung konstatierte, explizit empfohlen. Seither hat diese Methode Eingang gefunden in die Praxis verschiedener nationaler Statistikämter, so auch in die Praxis des Statistischen Bundesamtes. Mit der hedonischen Methode greift die vorliegende Arbeit eine hochaktuelle Technik der Preisstatistik auf. Sie entstand bei Professor Dr. Hans Wolfgang Brachinger an der Universität Freiburg.
In der Arbeit von Dr. Michael Beer wird ein überzeugendes ökonometrisches Modell für hedonische Preisindizes entwickelt. Mit diesem Modell wird die Basis für eine einheitliche Theorie hedonischer Preisindex geschaffen. Diese Theorie macht zum ersten Mal deutlich, dass ein hedonischer Preisindex ein ökonomischer Parameter ist, der in der Praxis geeignet zu schätzen ist. Sie ermöglicht es, die Frage der Definition eines hedonischen Preisindexes vom Problem der Schätzung eines derartigen Index zu trennen. Aufbauend auf seiner Theorie entwirft Dr. Michael Beer einen neuartigen axiomatischen Ansatz für hedonische Preisindizes. Anhand von zehn Axiomen („Tests“), die der Verfasser in Anlehnung an aus der Literatur bekannte Axiomensysteme entwickelt hat, werden hedonische Preisindizes auf ihre Qualität „getestet“. Die theoretisch-methodischen Überlegungen werden anhand eines umfangreichen praktischen Datensatzes in die Praxis umgesetzt.

Die Verleihung des Gerhard-Fürst-Preises dient der Vertiefung der Beziehungen zwischen den Hochschulen und dem Statistischen Bundesamt. Zugleich soll der Preis aber auch junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen, das vielfältige Datenangebot der amtlichen Statistik für ihre empirischen Forschungen ausgiebig zu nutzen.

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