Hauptvorlesung: Sakramente und Sakramentalität (HS 2024)

Verantwortlich: Prof. Dr. Barbara Hallensleben

Mittwoch, 10h15 - 12h00 * Raum MIS 3027 * (BA und) MA * 3CP (je nach Studienprogramm)

Beschreibung:  Im kirchlichen Leben zeigen Sakramente eine Differenz zwischen dem irdischen und dem göttlichen Leben an – um diese Differenz zu überbrücken, ohne sie aufzuheben. In der Regel werden Sakramente theologisch interpretiert als wirksame Zeichen zur Vermittlung des Heils an glaubende Menschen. Sie gelten als Rettung und Ermächtigung durch die Gegenwart Gottes. Ihre Zweidimensionalität erfordert auch die gegenläufige Perspektive: Sakramente sind Zeichen für die Anerkennung der eigenen Endlichkeit. Sie bezeugen: Wir sind nicht Gott. Dadurch erlangen die Sakramente eine politische Bedeutung: Sie depotenzieren alle irdischen Götzen und desakralisieren die vermeintlich säkulare Welt. Damit könnten sie ökumenisch konsensfähig werden und Hoffnungszeichen für die ganze Schöpfung darstellen. Die Sakramentenlehre im Rahmen der Dogmatik ist eine theologisch-politische Wahrnehmungs- und Handlungslehre. Sie entwickelt eine entsprechende Mystagogie, die zu einer sakramentalen Lebensform und Lebenskultur führt.

Literatur: Erwin Dirscherl / Markus Weißer, Wirksame Zeichen und Werkzeuge des Heils? Aktuelle Anfragen an die aktuelle Sakramententheologie, Freiburg i.Br. 2022; Karl-Heinz Menke, Sakramentalität. Wesen und Wunde des Katholismus, Regensburg 2020; Eva-Maria Faber, Einführung in die katholische Sakramentenlehre, Darmstadt 2002; William T. Cavanaugh, The Uses of Idolatry, Oxford 2024 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung).

 Weitere Literatur