Bericht der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Prof. Hubert Stöckli
Dekan
Im letzten Jahresbericht habe ich an dieser Stelle davon geschrieben, dass sich die Rechtswissenschaftliche Fakultät mit ihrem Studienangebot befasse und kläre, in welche Richtung sie ihr Angebot weiterentwickeln solle. Im Grunde eine Daueraufgabe, denn Rost ansetzen will hier niemand. Doch das ist rasch gesagt, etwas weniger rasch getan. Jedenfalls wurde in vielen Stunden in Kommissionen, in denen die Mitwirkung aller Kreise hochgehalten wird, darüber gebrütet, was vorzukehren sei, wurden Ideen entwickelt, von denen die einen wieder verworfen, andere aber weitergetrieben wurden. Unsere Reflexionen haben zu einer Reform insbesondere des Masterstudiums geführt, die unter der Bezeichnung «Master 2023» im kommenden Herbstsemester anläuft und die in einem der nachfolgenden Beiträge etwas genauer dargestellt wird. Hier deshalb nur so viel: Wir haben «Bologna» nicht aus dem Fenster geworfen, das dürften wir ja auch gar nicht. Allenfalls subversiv ist unsere jüngste Reform denn auch nur in der Hinsicht, dass sie von der schlichten Einsicht getragen ist, dass ein Rechtsstudium, das zu vielfältiger Berufstätigkeit befähigen soll, im Grunde genommen aus einem Guss sein muss.
Examen und schriftliche Arbeiten sind naturgemäss wichtige Eckpunkte eines Studiums. Corona hat uns dazu gezwungen, innert kürzester Zeit ein System zu entwickeln, mit dem sich Examen aus der Ferne abnehmen liessen, ohne Qualität und Sicherheit zu kompromittieren. Wir haben dabei viel gelernt. Jetzt sind wir zurück im traditionellen System, das auf Papierbogen beruht, die handschriftlich zu befüllen sind. Den Schritt zum Einsatz von Computern haben wir vorderhand zurückgestellt, da sich bei genauerer Betrachtung zeigt, dass hier recht viele offene Fragen lauern. Gelegentlich wird sich aber ohne Zweifel ein erneuter Systemwechsel aufdrängen. Bis dann werden wir auch Erfahrungen mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) gesammelt haben, von der auch zu erwarten steht, sie werde inskünftig (oder jetzt schon?) dafür eingesetzt, um etwa Proseminararbeiten zu produzieren. Ich bin nach einigen wenigen, nicht besonders ausgereiften Versuchen keineswegs sicher, ob sich die durch KI generierten Ergebnisse ohne weiteres von dem unterscheiden lassen, was unsere natürliche Intelligenz so zu leisten vermag. Sicher aber bin ich mir darin, dass selbst dann, wenn sich mittels KI die Ergebnisse menschlicher Denkarbeit perfekt simulieren liessen, doch eines auf der Strecke bliebe: die menschliche Denkarbeit, die zu diesen Ergebnissen hinführte und die wir jedenfalls heute noch für den Kern all dessen halten, was wir unter Bildung verstehen. Ich möchte ja auch gerne einer von denen sein, der neue Technologien gelassen hinnimmt – schliesslich hat man (nicht ich) auch schon die Erfindung der Dampfmaschine mitgemacht. Wenn aber dereinst studentische Arbeiten eingingen, für die nicht zuerst nachgedacht werden musste, dann wird mir bang um all die Köpfe, in denen sich nichts mehr tut.
Zurück zum Anfang: Wir haben unser Masterstudium neu ausgerichtet. Wie schon gesagt: Moos (oder war es Rost?) ansetzen will hier niemand. Das ist einer von zahlreichen Gründen, weshalb es sich an der Freiburger Rechtsfakultät hervorragend studieren und gut arbeiten lässt – seit jeher, selbst in unsicherer Zeit und sicher auch in den Jahren, die dann folgen.
Verliehene Diplome 2022 *
Bachelor | 204 |
Master | 216 |
Doktorate | 12 |
Postgraduierte Diplome | 11 |
* Gemäss Definition des Bundesamts für Statistik (BFS) – Als Zeitpunkt gilt der Monat, in dem der letzte Teil der Prüfung abgelegt wurde.
Enseignement
Prof. Alexandra Jungo,
Vize-Dekanin
La Faculté de droit s’est fixé pour objectif de réformer partiellement les programmes de bachelor et de master et de mettre en œuvre les expériences acquises au cours des dernières années afin de rendre le programme encore plus attractif.
Réforme 2.1
Les études de bachelor sont toujours conçues comme des études de base étendues et approfondies. Les cours de procédure ont été reportés au programme de master. Il est ainsi tenu compte du fait que les cours de procédure présupposent la connaissance du droit matériel. Dans le programme de bachelor, les questions de l’accès au droit et de l’application du droit sont traitées dans le cadre de la branche «Mise en oeuvre du droit», nouvellement créée et élargie.
Les études de master font l’objet d’une restructuration plus importante. Une formation généraliste approfondie de haute qualité continue d’être offerte. Comme auparavant, l’enseignement est dispensé sous forme de cours bloc, de cours semestriels et de séminaires. La nouveauté réside dans le fait que, en master, sont proposés d’une part des cours à choix et d’autre part des cours obligatoires. Les cours obligatoires couvrent l’ensemble du droit procédural (procédure civile, pénale et administrative), le droit international privé ainsi que le droit de la poursuite pour dettes et faillite. Il s’agit de matières particulièrement importantes en prévision de l’obtention du brevet d’avocat. Mais ces matières sont également indispensables à la formation globale de toute et tout juriste. Une autre nouveauté est que les étudiant·e·s peuvent obtenir deux options spécifiques (au maximum) dans le cadre des cours à choix (mais n’y sont pas obligés).
Neuf options spécifiques sont proposées: Economie, Etat et service public, Europe, Famille, Environnement et Climat, Religion, Sanctions, Règlement des litiges, Droits humains. Ainsi, les points forts actuels Europe et Religion sont complétés par sept nouvelles options spécifiques, enrichissant l’offre et la rendant encore plus attractive. Pour obtenir une option spécifique, les étudiant·e·s doivent accomplir 15 crédits ECTS du programme de cours correspondant et rédiger un travail de séminaire, un travail de recherche ou le travail de master. Les options spécifiques permettent une étude approfondie d’un thème particulier, mais ne constituent pas une spécialisation à proprement parler, car la Faculté de droit continue d’attacher de l’importance au fait que les titulaires d’un master suivent une formation tant étendue que qualitativement de haut niveau, afin qu’elles et ils demeurent des stagiaires très demandé·e·s dans les études d’avocat·e·s.
En permettant aux étudiant·e·s de suivre certaines matières déjà pendant le bachelor, il leur est donné la possibilité d’obtenir le master en une année.
Grâce à ces nouveautés, les études à la Faculté de droit deviennent de plus en plus attractives et les étudiant·e·s sont très bien préparé·e·s pour le marché du travail.
Neuanstellungen und Promotionen
Prof. Daniel de Vries Reilingh
Professeur de droit fiscal au Département de droit international et droit commercial