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Internationale Beziehungen
Bernard Ries
Vizerektor Internationale Beziehungen, Digitalisierung und Interdisziplinarität
Nachdem die letzten zwei Jahre stark von der Pandemie geprägt waren, stand 2022 der Krieg in der Ukraine im Fokus. Nach Ausbruch des Krieges Ende Februar 2022 wurde eine Task-Force ins Leben gerufen, mit dem Ziel, alle Fragen zur Aufnahme und Betreuung von ukrainischen Studierenden und Forschenden an der Universität Freiburg zu koordinieren. Die Mitgliedschaft der Unifr bei Scholars at Risk (SAR) ermöglichte die Aufnahme von fünf Forschenden aus den Bereichen Physik, Archäologie, Geographie, Geschichte und Erziehungswissenschaften. Weitere vier Forschende aus der Ukraine wurden mit Geldern aus dem Fonds für das Unifr-Forschungsstipendium unterstützt. Rund zwanzig ukrainische Studierende konnten in Freiburg ihr Studium fortsetzen.
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Bereiche der internationalen Beziehungen und der Studierendenmobilität waren im vergangenen Jahr zwar noch spürbar, aber deutlich weniger ausgeprägt. Die Situation für Aufenthalte in Asien, Nord- und Südamerika, Kanada oder Australien blieb teilweise kompliziert und viele Lehrveranstaltungen wurden online durchgeführt. Dennoch absolvierten wieder mehr Studierende der Unifr ein Austauschsemester als noch im Vorjahr, vorwiegend in Europa, aber auch weltweit. Gleichzeitig stieg das Interesse der Studierenden unserer europäischen Partneruniversitäten an einem Aufenthalt in Freiburg wieder deutlich an.
Im Rahmen des Swiss-European Mobility Programmes (SEMP) fanden erfolgreiche Vertragserneuerungen statt und neue Partnerschaften kamen hinzu. Damit konnten die Mobilitätsmöglichkeiten für den europäischen Raum erweitert werden. Zu den neuen Partneruniversitäten zählen u.a. die Università di Pavia für den Studienbereich Musikwissenschaften, die Sorbonne Université in Physik, die Universität Wien in Wirtschaftsinformatik und die University of Koç im Bereich Recht. Ausserhalb Europas sind insbesondere die neuen Partnerverträge mit der Universidad Torcuato di Tella in Argentinien für den Studienbereich Wirtschaftswissenschaften sowie mit der Université Laval in Kanada für Biomedizinische Wissenschaften hervorzuheben.
Rund sechzig internationale Forscherinnen und Forscher konnten im Rahmen der Stipendienprogramme der Universität Freiburg (38) und des Bundes (20) im Laufe des Jahres 2021/2022 einen Forschungsaufenthalt an der Unifr absolvieren. Forschungsbereiche aus allen fünf Fakultäten wurden abgedeckt. Die Forschenden kamen unter anderem von Universitäten mit Sitz in der Türkei, Südkorea, Kambodscha, China, Indien, Peru, Kamerun sowie aus zahlreichen europäischen Ländern. 23 Forschende mit Eigenfinanzierung verstärkten vor allem Forschungsteams der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und Medizinischen
Fakultät; sie sind aus Asien, Europa, Südamerika und Afrika angereist. Die Jean und Bluette Nordmann-Stiftung unterstützte grosszügig eine Forscherin für einen Aufenthalt an der Hebräischen Universität in Jerusalem, sowie eine Studienreise nach Jerusalem des Departements für Zeitgeschichte.
Die Universität Freiburg hat sich 2022 im Rahmen der European Universities Initiative dem Projekt «AcrossEU Alliance» angeschlossen, welches von der Université de Caen Normandie koordiniert wird. Diese neue europäische Universitätsallianz hat die gemeinsame Entwicklung neuer Kooperations- und Mobilitätsprojekte für Lehre und Forschung sowie für administrative Dienste zum Ziel. Dem Förderantrag 2022 zur Finanzierung durch das Erasmus-Programm fehlte in einem hoch kompetitiven Selektionsprozess nur sehr wenig, weshalb das Projekt 2023 nochmals bei der Europäischen Kommission eingereicht wird.