Eine gross angelegte internationale Studie unter Beteiligung der Universität Freiburg und des HFR untersuchte die Auswirkungen verschiedener Varianten des Coronavirus auf Kinder. Das Ergebnis zeigt, dass heute weniger Kinder aufgrund von Covid auf die Intensivstation müssen. Dennoch kann die Krankheit weiterhin bei Kindern so schwerwiegend verlaufen, dass eine Hospitalisierung erforderlich ist, insbesondere bei den Allerkleinsten.
In einer kürzlich in «JAMA Pediatrics», einer der führenden pädiatrischen Fachzeitschriften, veröffentlichten internationalen Covid-Studie nahmen neun Länder teil, darunter Australien, Brasilien, Italien, Portugal, Südafrika, Thailand, Grossbritannien, die USA und die Schweiz. Im Schweizer Kontext beteiligte sich auch der Kanton Freiburg unter der Leitung von PD Dr. med. Petra Zimmermann, PhD, stellvertretende Chefärztin der Pädiatrie und Leiterin der Kinderinfektiologie am HFR. In Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Luzern sammelte Petra Zimmermann Daten von allen 29 pädiatrischen Kliniken der Schweiz zu jedem Spitalaufenthalt von Kindern mit Covid.
Insgesamt weniger Hospitalisationen
Die Daten ermöglichen nun eine genaue Verfolgung des Verlaufs der Pandemie bei Kindern. Über alle beteiligten Länder hinweg zeigt sich, dass Kinder nach einer Spitze zu Beginn der Pandemie nun seltener auf die Intensivstation verlegt werden müssen, unabhängig vom Impfstatus. Allerdings benötigen Kinder unter 5 Jahren ungefähr gleich häufig Beatmung oder Sauerstoffunterstützung. In der Schweiz wurden 2021 ungefähr 1000 Kinder mit Covid hospitalisiert. 2022 stieg die Zahl auf rund 2500 Kinder und bis März 2023 ging sie auf etwas über 200 Kinder zurück. Es bleibt unklar, warum Kinder unter 5 Jahren seltener Intensivpflege brauchen, jedoch gleich häufig Atemunterstützung. Für die Infektiologin ist es naheliegend, dass Kinder durch indirekten Kontakt (Impfung oder Infektion der Mutter) und direkten Kontakt mit dem Virus bereits eine (gewisse) Immunität aufbauen konnten.
Trotz des insgesamt rückläufigen Trends benötigen Kinder weiterhin Hospitalisierung aufgrund von Covid-19. Der Vergleich mit einer anderen respiratorischen Viren, z.B. dem RSV (respiratory syncytial virus) zeigt aber auch, dass deutlich weniger Kinder wegen Covid hospitalisiert werden müssen als wegen RSV.
Dieser Text wurde verfasst von Monika Joss, Kommunikationsspezialistin am freiburger spital (HFR)
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