Dr. honoris causa
Der Titel eines Doktors oder einer Doktorin honoris causa wird einer Person mit einer ausserordentlichen gesellschaftlich-öffentlichen und/oder wissenschaftlichen Bedeutung verliehen. Der Titel wird am Dies Academicus vergeben.
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2024 Dr.h.c Natali Helberger
Auf Vorschlag des Departements für Kommunikationswissenschaft und Medien-forschung verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Prof. Natali Helberger, Professorin für Recht und digitale Technologie mit besonderem Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz (KI) an der Universität Amsterdam (NL).
Prof. Helberger ist eine international führende Wissenschaftlerin an der Schnittstelle von Medien, Technologie, Recht und Demokratie. Ihre Forschung hat das Verständnis von Plattformen, algorithmischen Systemen und KI sowie deren ethischen Implikationen und Auswirkungen auf demokratische Gesellschaften, Medienvielfalt und öffentliche Diskurse massgeblich geprägt. Über ihre akademischen Leistungen hinaus trägt sie aktiv zum Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei und fördert die verantwortungsvolle Implementierung und Governance digitaler Technologien.
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2023 Dr.h.c Mark A. Musen
Auf Vorschlag des Departements für Informatik verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Prof. Mark Alan Musen, PhD, MD.
Die wissenschaftlichen Beiträge von Prof. Musen auf dem Gebiet der Repräsentation von Wissen und der semantischen Verarbeitung von Informationen, insbesondere zur Entwicklung der frei verfügbaren Software Protégé zur Erstellung intelligenter Systeme sind in zahlreichen Disziplinen, von der Biologie über die Astronomie bis zu Open Science, von weltweiter Bedeutung und haben die Entwicklung von Systemen der künstlichen Intelligenz massgeblich beeinflusst.
Er hat in mehr als 600 Publikationen als (Co-) Autor mitgewirkt und mehr als 80 Mio. USD an Drittmitteln eingeworben. Darüber hinaus hat Prof. Musen der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft unzählige Dienste als Dozent, Organisator, Herausgeber und Gutachter für zahlreiche führende Zeitschriften und Konferenzen geleistet. -
2022 Dr.h.c Klaus M. Schmidt
Auf Vorschlag des Departements für Volkswirtschaftslehre verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Klaus M. Schmidt.
Klaus M. Schmidt ist seit 1995 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In seiner Forschung hat er fundamentale Beiträge zur Vertragstheorie und Verhaltensökonomie, insbesondere der Theorie sozialer Präferenzen, geleistet. Die innovative Kombination dieser Themenfelder in seinen Arbeiten machen Klaus M. Schmidt zu einem Pionier der verhaltensökonomischen Vertragstheorie. Sein Gesamtwerk macht ihn zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Ökonomen.
Klaus M. Schmidt ist Fellow der Econometric Society und Mitglied der Berlin-Brandenburg Academy of Sciences. In 2001 erhielt er den Gossen Preis des Vereins für Socialpolitik, der jährlich an den besten Ökonomen unter 45 im deutschsprachigen Raum vergeben wird. In 2017 wurde ihm das Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seit 2019 ist er zudem Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
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2021 Dr.h.c Jan Jenisch
Auf Vorschlag des Departements für Betriebswirtschaftslehre verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Jan Jenisch.
Jan Jenisch ist – als Absolvent unserer Fakultät – einer der erfolgreichsten Manager der Schweiz. Bereits zweimal wurde er zum Schweizer Manager des Jahres gekürt.
Er war fünf Jahre lang CEO der Sika AG, bei der er – u.a. durch konsequente Internationalisierung – ein starkes Wachstum erreicht hat. Hervorzuheben ist auch seine Rolle im Übernahmekampf des Unternehmens, der mit einer Einigung abgeschlossen wurde, von der alle Parteien profitierten. Sika blieb als selbstständiges Schweizer Unternehmen erhalten.
Seit September 2017 ist Jenisch CEO der Holcim AG. Durch erhebliche Umstrukturierungen hat er das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs gebracht. Gleichzeitig hat er den Zementhersteller konsequent auf Nachhaltigkeit umgestellt. 2020 hat Jenisch für Holcim den Net-Zero Pledge unterzeichnet und damit konkrete CO2- und Nachhaltigkeitsziele vereinbart.
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2020 Dr.h.c Robin Mansell
Auf Vorschlag des Departements für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung DCM verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg/Fribourg die Ehrendoktorwürde 2020 an Frau Prof. Dr. Robin Mansell.
Robin Elizabeth Mansell ist Professorin für Neue Medien und Internet am Fachbereich für Medien und Kommunikation an der London School of Economics and Political Science. Sie ist eine führende Wissenschaftlerin an der Schnittstelle zwischen Medien, Technologie, Märkten und Demokratie. Mit ihrer kritischen Forschung leistet sie bahnbrechende Beiträge zu unserem Verständnis nicht nur der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Kommunikationstechnologien und Innovationen, sondern auch der Rolle der Macht in der Medienpolitik und der Internet-Governance. Ihre aktuelle Arbeit konzentriert sich auf die Folgen digitaler Plattformen und die „Datafizierung“ der Gesellschaft.
Professor Mansell ist Autorin und Herausgeberin von 20 Büchern und mehr als 160 Zeitschriftenartikeln und Buchkapiteln. Über ihre Leistungen in Forschung und Lehre hinaus hat Professor Mansell der wissenschaftlichen Gemeinschaft einen bedeutenden Dienst erwiesen und sich stark für den Dialog und die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, der Politik, der Industrie und der Zivilgesellschaft gezeigt. Derzeit ist sie Mitglied des Vorstands der TPRC (Forschungskonferenz für Kommunikations-, Informations- und Internetpolitik), Mitglied des Beirats des Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft und Mitglied der Jury des Wittgenstein-Preises des Österreichischen Wissenschaftsfonds. Sie ist gewähltes Mitglied der Academia Europaea und erhielt den C. Edwin Baker International Communication Association 2020 Award. Sie ist außerdem ehemalige Präsidentin der International Association of Media and Communication Research (IAMCR) und erhielt deren Distinguished Contribution Award, ehemalige Vorsitzende des wissenschaftlichen Ausschusses für Euro-Kommunikationspolitikforschung und ehemaliges Mitglied eines Gremiums des Europäischen Forschungsrats, des ständigen Auswahlausschusses der Networks of Centres of Excellence Canada und des UK Economic and Social Research Council College of Expert Reviewers.
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2019 Dr.h.c Maria Grazia Speranza
Auf Vorschlag des Departements für Informatik verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Maria Grazia Speranza.
Die wissenschaftlichen Beiträge von Prof. Speranza auf dem Gebiet der kombinatorischen Optimierung, insbesondere ihre Lösungsmethoden für Entscheidungsprobleme in den Bereichen Portfoliooptimierung, Supply Chain Management, Standort- und Tourenplanung, sind von international anerkannter Qualität.
Sie hat in mehr als 200 Fachartikeln als (Co-) Autorin mitgewirkt, von denen ein Grossteil in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurde. Sie ist Mitherausgeberin von 15 internationalen Zeitschriften, darunter International Journal of Portfolio Optimization und International Transactions in Operations Research.
Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sich Prof. Speranza auch für die Förderung des Operations Research (Präsidentin von EURO, dann IFORS) und trägt als eine der 100 Expertinnen im italienischen Projekt "100 Donne per la Scienza" auch dazu bei, das Interesse der Studentinnen an naturwissenschaftlichen Themen zu wecken.
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2018 Dr.h.c Martin Ravallion
Auf Vorschlag des Departements für Volkswirtschaftslehre verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Martin Ravallion.
Martin Ravallion ist Spezialist für Armutsfragen und einer der angesehensten Ökonomen im Bereich der Entwicklungsökonomik. Schon 1990 schlug er die Verankerung eines Armutsmasses vor, um die Armutsbekämpfung auch als Ziel der Entwicklungspolitik besser zu etablieren. Seither wurde die ursprünglich mit 1$/Tag definierte Armutsgrenze den heutigen Gegebenheiten angepasst und als erstes von 17 Entwicklungszielen zur Beseitigung der Armut international verankert. In seinen Forschungsarbeiten beschäftigt er sich mit
einer breiten Palette von zentralen Fragestellungen, welche den Einfluss von Ungleichheit, die Armutsbekämpfung, die Durchsetzung von Menschenrechten, und die internationale Entwicklungshilfe umfassen. -
2017 Dr.h.c Jean-Claude Usunier
Auf Vorschlag des Departements für Betriebswirtschaftslehre verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Jean-Claude Usunier.
Jean-Claude Usunier hat in seiner Arbeit als einer der Pioniere Fragen des interkulturellen Marketings und der internationalen Geschäftsverhandlungen untersucht. Er ist als einer der herausragenden Autoren im Internationalen Management anerkannt.
In seiner Forschung befasst er sich seit den 1980er Jahren mit interdisziplinären Fragen wie Zeit, Vertrauen, Sprache, interkulturelle Kommunikation oder Produktherkunft.
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2016 Dr.h.c Roger Schawinski
Auf Vorschlag des Departements für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (DCM) verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Dr. Roger Schawinski.
Medienfreiheit wie individuelle Kommunikationsrechte mussten und müssen immer wieder neu gegen politische und ökonomische Machteliten erkämpft und verteidigt werden.
Roger Schawinski hat sich mit seinem Einsatz für die Einführung privaten Rundfunks in der Schweiz, für Medienvielfalt und für unabhängigen Journalismus seit den 1970er Jahren in aussergewöhnlicher Weise für das Recht auf Informationsfreiheit stark gemacht.
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2015 Dr.h.c Carl August Zehnder
Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät verleiht die Ehrendoktorwürde an Carl August Zehnder, emeritierter Professor für Informatik an der ETH Zürich.
In den 1980er Jahren war Prof. Zehnder als externer Experte an der Konzeption des neuen Departements für Informatik der Universität Freiburg (DIUF) beteiligt, dessen ersten Lehrstuhl er 1986 innehatte. Im Bereich der Forschung veröffentlichte Prof. Zehnder bahnbrechende Beiträge in den Bereichen Datenbanken, Informatikrecht (insbesondere in Bezug auf den Schutz von Daten und persönlichen Informationen), Entwicklung und Implementierung von wichtigen Informatiksystemen.
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2013 Dr.h.c Dominique Biedermann
Auf Vorschlag des Departements für Betriebswirtschaftslehre verleiht die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die Ehrendoktorwürde an Dominique Biedermann, seit 1998 Direktor der Ethos Stiftung und der Firma Ethos Services seit deren Gründung im Jahr 2000.
1989 erhielt er den Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Genf. Seine Dissertation der Doktorarbeit befasste sich mit dem Verhalten der realen Zinssätze in einem internationalen Umfeld mit flexiblen Wechselkursen. 1991 trat Dominique Biedermann, als stellvertretender Direktor und von 1994 bis 1998 als Direktor in die Caisse de prévoyance des enseignants de l'Instruction publique et des fonctionnaires de l'Administration du Canton de Genève (CIA) ein. In dieser Funktion war er 1997 an der Gründung der Ethos-Stiftung beteiligt, deren erster Präsident er bis August 1998 und anschliessend als Direktor war.
Dominique Biedermann ist Mitglied des Verwaltungsrats des Migros-Genossenschafts-Bundes und seit 2012 Mitglied des Verwaltungsrats der Migros seit 2012.
Er ist zudem Mitglied des Verwaltungsrats der Firma Expert Corporate Governance Service (ECGS) in London sowie des Ethik- und Deontologiekomitees der Universität Genf. Dominique Biedermann wird regelmäßig als Dozent in den Bereichen Corporate Governance und sozial verantwortliche Investitionen eingeladen. Er erhielt 2012 den Preis der Landis & Gyr Stiftung für seine Pionierrolle bei der praktischen Umsetzung von Corporate-Governance-Regeln und Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung in der Vermögensverwaltung.
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2011 Dr.h.c Gebhard Kirchgässner
Gebhard Kirchgässner, geb. 1948, seit 1992 Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie sowie Direktor des Schweizerischen Instituts für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung an der Universität St. Gallen.
Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle (seit 2001), Research Fellow des internationalen Netzwerks CESifo (seit 2001), Mitglied (1997 bis 2004) und Präsident (2004 bis 2007) der Kommission für Konjunkturfragen des Schweizerischen Bundesrats, Präsident der European Public Choice Society (2003 bis 2005), Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Volkswirtschaft und Statistik (seit 2008).
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2010 Dr.h.c Dominique de Werra
Dominique de Werra wurde die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften verliehen und Sozialwissenschaften ausgezeichnet. Seine Forschungsschwerpunkte sind die diskrete Mathematik und ihre Anwendungen auf Systeme
Industrie und Informatik. Dominique de Werra ist Doktor h.c. der Universität Paris, der Hochschule Posen und der Universität Posen.
Polytechnikum in Poznan, Polen, und Gewinner der Europäischen Goldmedaille (EURO) für Operations Research.
im Jahr 1995. Er leitet Arbeiten in den oben genannten Bereichen, insbesondere Probleme der des Zeitplans und, allgemeiner, der Verwaltung von Zeitplänen und Ressourcen bei der Durchführung von von Großprojekten (Sport, Bildung usw.). Seit 1971 ist er Professor für Operations Research.
An der EPFL. Er war Vorsitzender der Konferenz der Abteilungsleiter und wurde zum Vizepräsidenten der der EPFL im Jahr 1990 sowie seit Herbst 93 Direktor für Ausbildung.