Markus Gmür
Professor für NPO-Management an der Fakultät für wirtschafts- und sozialwissenschaften und Direktor Forschung des VMI
Die Universität Freiburg ist für mich...
ein Projekt.
Weshalb haben Sie sich für die Universität Freiburg entschieden?
Aus der Bodenseeregion stammend, habe ich meine ersten Eindrücke von Freiburg während der Rekrutenschule (damals noch in der Mattenkaserne in der Unterstadt) gesammelt.
Allzu negativ können diese Eindrücke nicht gewesen sein. Nachdem ich Jahre später Woche für Woche im Zug von meinem Wohnort in der Schweiz an eine deutsche Universität gependelt bin, bot sich die Chance, für den Arbeitsweg nur noch ein Fahrrad zu benötigen. Und das geniesse ich nun seit über sieben Jahren, Tag für Tag.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit an der Uni?
Ganz generell möchte ich den stets unkomplizierten und freundlichen Umgang über die Sprachgrenzen hinweg erwähnen: im Kollegenkreis, in der Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Verwaltung und im Umgang mit den Studierenden.
In meinem eigenen Arbeitsgebiet, der Forschung, der Lehre und Weiterbildung zum Management von Verbänden und anderen Nonprofit-Organisationen habe ich meine persönliche Berufung gefunden.
Aus welchen Gründen würden Sie jemand eine Anstellung an der Universität Freiburg empfehlen?
In dieser Universität steckt noch etwas vom unternehmerischen Geist ihres Initiators Georges Python. Er hat eine visionäre Idee mit beschränkten Ressourcen realisiert und damit einen wichtigen Impuls für eine vergleichsweise kleine Stadt und eine wenig wohlhabende Region gesetzt.
Für jemand, der heute an unsere Universität kommt, sind die Ausgangsbedingungen weit komfortabler, aber vielleicht mehr als an anderen Schweizer Universitätsstandorten sind wir in Freiburg gefordert, uns unternehmerisch selbst zu organisieren, um Ideen unserer Zeit zu realisieren.
Dafür räumt die Universität dem einzelnen auch mehr Freiräume ein, sich als Forschungsunternehmer zu betätigen. Das scheint mir in einer Universitätswelt, die eine latente Neigung zu fortschreitender Bürokratisierung hat, ein gutes Argument zu sein.