Theologische Ethik/Moraltheologie. Verfügbares Leben? Entwicklungen im Bereich der Reproduktionsmedizin im ethischen Disput. Hauptvorlesung
UE-TTH.01145
Dozenten-innen: Zimmermann Markus |
Kursus: Master |
Art der Unterrichtseinheit: Vorlesung |
ECTS: 4 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: FS-2024 |
Die Geburt der chinesischen Zwillinge Lulu und Nana im Jahr 2018 hat weltweit Aufsehen erregt: Waren Eingriffe in die menschliche Keimbahn bis vor Kurzem weltweit tabu, sind sie in der Grundlagenforschung inzwischen zur Realität geworden. Neben dem «Genome Editing» belegen viele Beispiele die zunehmende Verfügbarkeit menschlichen Lebens am Lebensbeginn: Embryonenforschung, genetische Frühdiagnostik, Mitochondrien-, Eizell-, Embryonen- und Spermienspende sowie Leihmutterschaft sind einige dieser Themen. Die Folgen sind ambivalent und werfen weitreichende ethische Fragen auf: Der Stärkung der reproduktiven Autonomie stehen beispielsweise die Praxis des Spätabbruchs oder die Zunahme von Mehrlingsschwangerschaften entgegen. Die Vorlesung bietet Einblicke in die medizinethischen Debatten in theologisch-ethischer Perspektive.
Lernziele
- Die Studierenden haben einen Überblick über aktuelle reproduktionsmedizinische Entwicklungen.
- Sie sind vertraut mit Grundbegriffen, Ansätzen und Methoden der Medizinethik.
- Sie haben Sachkenntnis erworben, um sich mit bereichsethischen Fragen des Lebensbeginns auseinandersetzen zu können.
- Sie sind sensibel für theologisch-ethische Herangehensweisen an die Herausforderungen durch die moderne Reproduktionsmedizin.
Dokumentation
Brauer, S. u. a., Wissen können, dürfen, wollen? Genetische Untersuchungen während der Schwangerschaft, Zürich 2016.
Maio, G./Eichinger, T./Bozzaro, C. (Hg.), Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin. Ethische Herausforderungen der technisierten Fortpflanzung, Freiburg im Breisgau/München 2013.
Scheule, R. M. (Hg.), Ethik des Lebensbeginns. Ein interkonfessioneller Diskurs, Regensburg 2015.