Departement für praktische Theologie
Das Departement Praktische Theologie trägt innerhalb der Fakultät die Verantwortung für die Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Praktischen Theologie. Es trägt ausserdem zur Weiterbildung bei und bietet Dienstleistungen für die Öffentlichkeit im Bereich der Praktischen Theologie an. Es bemüht sich in den ihm zugeordneten Bereichen um eine gezielte Nachwuchsförderung.
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Insofern Theologie je neue Reflexion der gelebten Verwirklichung des Evangeliums Jesu Christi und seiner Überlieferung ist, gehört die Praktische Theologie zum Grundbestand alles theologischen Forschens und Lehrens. Sie fragt in besonderer Weise nach dem Leben und Handeln der Kirche in ihrer Zeit und ihrem Kontext. So kann theologische Erkenntnis nicht nur aus Schrift und Tradition wachsen, sondern auch aus dem Vollzug des Auftrages der Kirche selbst. Diesen Praxisfeldern des kirchlichen Lebens wenden sich verstärkt, wenn auch nicht ausschliesslich, die im Departement für Praktische Theologie zusammengeschlossenen Fächer zu.
Die Fächer des Departements für Praktische Theologie
Dem Departement gehören die Fächer Liturgiewissenschaft, Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Katechetik, Homiletik und Kanonisches Recht an. Ausserdem trägt das Departement Verantwortung für das Lehrangebot in Humanwissenschaften. Zwar haben alle genannten Fächer ihren je verschiedenen Gegenstand und eigene Methoden; gemeinsam ist ihnen dennoch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Leben, der Verkündigung und der Feier des christlichen Glaubens. Sie befragen diese Dimensionen im Horizont des Offenbarungs- und Heilsgeschehens.
Der Liturgiewissenschaft geht es speziell um den Menschen und die Kirche, insofern sie Gottesdienst feiern, das heisst gemäss dem Liturgiebegriff des Zweiten Vatikanischen Konzils das Christusmysterium gedenkend vergegenwärtigen und in den Dialog mit Gott eintreten, der sich im Gottesdienst in Wort und Zeichen vollzieht. Ohne sich einseitig auf eine praktisch-theologische Handlungsorientierung zu beschränken, untersucht die Liturgiewissenschaft die Geschichte und die gegenwärtige Gestalt des Gottesdienstes in seinen vielfältigen Formen, fragt nach den theologischen Grundlagen genauso wie nach den anthropologischen Bedingungen, nach rechtlichen und spirituellen Aspekten. Sie ist ökumenisch ausgerichtet und arbeitet interdisziplinär.
Die Pastoraltheologie betrachtet die kritische Reflexion oder Theorie des christlichen und kirchlichen Handelns als ihre eigentliche Aufgabe. Dabei geht es nicht nur um das Lernen für die seelsorgliche Praxis oder für kirchliche Berufe, sondern um die Analyse der menschlichen und gesellschaftlichen Erfahrungen, die Reflexion der Handlungskriterien sowie die Entwicklung von Handlungsperspektiven unter den gesellschaftlichen Bedingungen. Die Pastoraltheologie arbeitet ebenfalls stark mit anderen Disziplinen, besonders den Humanwissenschaften, zusammen.
Der Religionspädagogik und Katechetik geht es um die wissenschaftliche Reflexion und Orientierung religiöser Lernprozesse. Die christlich-kirchlich bezogenen Erziehungs- und Bildungsbemühungen sowie die Vermittlung christlicher Glaubensinhalte im schulischen und gemeindlichen Kontext stehen dabei im Mittelpunkt.
Ähnlich befasst sich die Homiletik mit der gottesdienstlichen Verkündigung des christlichen Glaubens und Lebens, der Auslegung der in der Liturgie verkündeten Heiligen Schrift und anderer liturgischer Elemente und Strukturen.
Das Kanonische Recht (Kirchenrecht) gründet letztlich in der Sendung und Bevollmächtigung der Jünger durch Jesus Christus, fragt nach diesen theologischen Grundlagen und nach den rechtlichen Aspekten des Lebens der Kirche und ihres Verhältnisses zum Staat und anderen Körperschaften. Teils geschieht dies im Blick auf die Gegenwart; ebenso unentbehrlich ist die Rechtsgeschichte. Innerhalb des Theologiestudiums kommt der Vermittlung von Wissen um rechtliche Sachverhalte und Zusammenhänge sowie um ihre adäquate Beurteilung im Blick auf eine berufliche Tätigkeit in der Kirche besondere Bedeutung zu.
In dieser Zusammensetzung verwirklicht das Departement für Praktische Theologie massgebliche Ziele der Universität Freiburg und ihrer Theologischen Fakultät. So sind die Lehrstühle für Liturgiewissenschaft und Kanonisches Recht zweisprachig und unterstützen damit aktiv das zweisprachige Unterrichtssystem; sie nehmen zwischen den beiden Sprachen und den damit verbundenen Mentalitäten und Kulturen eine wichtige Brückenfunktion ein. Die Internationalität der Theologischen Fakultät schlägt sich im Departement stark nieder: Die Fachvertreter und -vertreterinnen sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen genauso wie die grosse Zahl von Doktoranden aus verschiedenen Ländern und Kulturen.
Das Institut für Liturgiewissenschaft (Direktor: Prof. Martin Klöckener) ist Bestandteil des Departements. Unter seinem Dach sind die vielfältigen Aktivitäten in Lehre, in interdisziplinärer Forschung, in Weiterbildung und Dienstleistung gebündelt.
Das Zentrum für vergleichende Pastoraltheologie, das am 29. November 2012 mit einem akademischen Festakt eröffnet wurde, hat seinen Platz ebenfalls im Departement. Sein Ziel ist es, die gegenseitige Kenntnis, den Dialog und Austausch zwischen den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz (deutschsprachig, französischsprachig, durch die Zusammenarbeit mit der Facoltà di Teologia von Lugano auch italienischsprachig) im Bereich der Pastoraltheologie, der Religionspädagogik und Katechetik, der Homiletik und der Humanwissenschaften zu fördern. Dazu dienen spezielle Vorlesungen, Kolloquien, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen; das Zentrum erbringt ebenfalls Dienstleistungen in der Aus- und Weiterbildung für die schweizerischen Diözesen.
Lehrstühle, Institute und Studienzentren
Institut für Liturgiewissenschaft
Lehrstuhl für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Homiletik
Kontakt
Departement für praktische Theologie
Universität Freiburg
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