Description |
Menschen, die Deutsch als Fremdsprache (DaF) oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ) lernen, tun dies aus ganz verschiedenen Gründen: SekundarschülerInnen in der Westschweiz, Austauschstudierende oder Zugewanderte haben unterschiedliche Bedürfnisse, Interessen und Ziele. Auf der anderen Seite gibt es, umrahmt von sprachenpolitischen Bestimmungen, Ziele in Lehrplänen, Lehrwerken und Prüfungen. Sozusagen dazwischen ansiedeln lassen sich die Zielevorstellungen der Unterrichtenden, die auf beide Seiten bezogen, aber mit keiner deckungsgleich sind. Die Vorlesung zeigt auf, was mit Zielebestimmungen wie "kommunikative" oder "interkulturelle Kompetenz" gemeint ist, in welchem sprachenpolitischen und wissenschaftlichen Zusammenhang sie zu sehen sind und wie sie im Unterricht umgesetzt werden können. Ausführlicher diskutiert werden u.a. Instrumente wie der Europäische Referenzrahmen für Sprachen (einschliesslich Begleitband) und die Schweizer Bildungsstandards für die Fremdsprachen und darauf bezogene Forschung. Die Methoden des Fremdsprachenunterrichts haben sich im Verlauf der Zeit in Wechselwirkung mit Entwicklungen in anderen Disziplinen wie Linguistik, Psychologie und Pädagogik gewandelt. Sie gründen auf unterschiedlichen Auffassungen von Sprache und Kommunikation sowie vom Lernen und Lehren. Die verschiedenen 'klassischen' Methoden – von der Grammatikübersetzungs-Methode über die audiovisuelle Methode bis hin zu den kommunikativ-interkulturellen Methoden – und ausgewählte 'alternative' Methoden, darunter z.B. die Dramapädagogik oder die Suggestopädie, werden in einem historischen Aufriss anhand von Beispielen aus Lehrmaterialien veranschaulicht und diskutiert. Schliesslich werden auch neuere Modalitäten oder Prinzipien des modernen Fremdsprachenunterrichts besprochen, darunter das Task-Based Language Learning (TBL), Aspekte der Mehrsprachigkeitsdidaktik und Entwicklungen beim Computer-unterstützten Lernens (CALL). Insgesamt liegt der Fokus der Veranstaltung auf dem Fremdsprachenlernen in der Schule, gelegentlich wird aber auch auf das Zweitsprachenlernen im Migrationsbereich eingegangen, denn: So verschieden diese beiden Forschungs- und Praxisfelder auch sein mögen – sie lassen sich auch aufeinander beziehen, und zwar mit Gewinn für beide Seiten. |
Training objectives |
Die Studierenden • haben einen Überblick über aktuelle Zielebestimmungen im Fremdsprachenunterricht und können diese in sprachenpolitische und wissenschaftliche Zusammenhänge einordnen; • haben einen Überblick über die klassischen und ausgewählte alternative Methoden des Fremdsprachenunterrichts und können diese auf Entwicklungen in Linguistik, Psychologie und Pädagogik beziehen; • können Zieleformulierungen in Lehrplänen und Lehrmitteln erkennen und auf ihre Eignung für bestimmte Zielgruppen hin kritisch einschätzen; • können die Vor- und Nachteile gängiger und neuerer Methoden des Fremdsprachenunterrichts für bestimmte Zielgruppen kritisch einschätzen. |