• Steinmetz Michel

• Gässlein Ann Katrin

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist Liturgie nicht mehr alleine Sache des Klerus; vielmehr ist das ganze Volk Gottes Träger der Liturgie. Auf dem Boden theologischer Axiome wie der „participatio actuosa“ und dem „Priestertum aller Gläubigen“ sind unterschiedliche liturgische Dienste für nichtgeweihte Christen und Christinnen (Laien) entstanden. Vieler dieser Dienste beruhen auf den Traditionen früherer Ämter und Weihestufen, haben aber unterschiedliche Transformationen erlebt, einige verschwanden, andere kamen neu dazu: Neben Lektorat, Akolythat, Ministranten‑, Orgel‑ und Kantorendiensten kennt insbesondere die deutschsprachige Kirche Beauftragungen für Beerdigungen, Krankenbegleitung oder Wortgottesfeiern. Die Vorlesung betrachtet historische Stationen, wegweisende kirchenamtliche Dokumente und theologische Profile der verschiedenen liturgischen Dienstämter.

• Die Studierenden erfahren die historischen Kontexte und Dynamiken, die in der 2'000-jährigen Geschichte der Kirche Dienste und Ämter hervorgebracht haben.
• Die Studierenden werden für die Nuancen des Gottesdienstes sensibilisiert, die von unterschiedlichen Personen und Profilen gestaltet werden.

• Vorgrimler, Herbert: Liturgische „Laien“-Dienste zwischen Weihe und Beauftragung. Systematisch-pastorale Aspekte, in: Wie weit trägt das gemeinsame Priestertum? Liturgischer Leitungsdienst zwischen Ordination und Beauftragung, hg. von Martin Klöckener und Klemens Richter, Freiburg i. Br.: Herder 1998 (QD 171), 86–106.
• Dannecker, Klaus Peter: Liturgische Dienste – Entwicklung und (verpasste) Chancen. Übersicht zur geschichtlichen Entwicklung der Ämter und Dienste, in: Liturgia (2014), 106–118. 
• Cattaneo, Enrico: Les ministères dans l'Église ancienne: textes patristiques du Ier-IIIe siècle. Paris, Les Editions du Cerf 2017.