Description |
Im zweisemestrigen Proseminar werden die Studierenden in die älteren Sprachstufen des Deutschen eingeführt. Vermittelt werden Grundkenntnisse der Geschichte der deutschen Sprache und Einblicke in phonologische, lexikalische und syntaktische Besonderheiten der frühen Sprachstufen. Die Studierenden lernen ausserdem, sich deutsche Texte mittelalterlicher Sprachstufen eigenständig zu erschliessen und angemessen zu übersetzen. Im Zentrum des Proseminars steht der erste deutschsprachige Roman, der von einem Ritter aus der Tafelrunde des Königs Artus erzählt: der Erec des Hartmann von Aue, verfasst gegen Ende des 12. Jahrhunderts. In literaturgeschichtlicher und literaturwissenschaftlicher Perspektive werden zugleich die Besonderheiten der mittelalterlichen deutschsprachigen Literatur vorgestellt: Es geht um literaturtheoretische Fragen, die für die Werke dieser Epoche zentral sind (Fragen nach dem Erzähler- bzw. Autorkonzept, nach der Fiktionalität und dem Wahrheitsanspruch des Erzählten, nach literarischen Formaspekten), um kulturhistorische Kontexte, welche die Stoffe prägen (feudale Kultur, religions- und rechtshistorische Hintergründe) und um Aspekte der Literaturproduktion (Manuskriptkultur, historische Medialität). Die Studierenden lernen so in dem grundlegenden, zweisemestrigen Modul, mittelalterliche Texte vor dem Hintergrund ihrer historischen und ästhetischen Besonderheiten zu lesen, zu analysieren und zu interpretieren. Klausurtermin: Proseminar I: Donnerstag, 12.12.2024, 08:15–09:45 Uhr
Fortsetzung: (Proseminar II) im FS 2025, donnerstags, 08:15–10:00 Uhr Der erfolgreiche Abschluss der Proseminare I und II ist Voraussetzung für den Besuch des Proseminars III |