Es heisst: Keine Uni ohne Alumni. Diese Aussage stimmt zweifelsohne. Aber wie verhält es sich mit der Umkehrung: Ohne Alumni keine Uni? Klar ist: die Beziehung muss von beiden Seiten aktiv gestaltet werden.

Alumna oder Alumnus wird man automatisch, nämlich mit einem Uni-Abschluss, bezeichnet doch der Ausdruck die Absolventinnen und Absolventen eine Hochschule. Für den Beitritt zu einem Alumni-Verein braucht es hingegen einen bewussten Entscheid. Dabei stellen wir fest: junge Neudiplomierte erklären je länger je weniger ihre Mitgliedschaft. Das ist bedauerlich, denn die Universität braucht ihre Ehemaligen. Es braucht die Unterstützung der Alumnae und Alumni für ihre Alma Mater.

Wechselseitige Beziehungen …
Zum Beispiel haben sich die Ehemaligen der Medizinischen Abteilung, also der Verein MedAlumni, stark für die Einführung des Bachelors und des Masters in Medizin eingesetzt. Ehemalige der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät sind regelmässig bei Vorlesungen engagiert und berichten aus der Praxis. Die Alumni-Vereine unterstützen zudem Projekte von Studierenden mit finanziellen Beiträgen.

Aber auch umgekehrt bestehen Beziehungen: Alumni IUS Frilex organisiert einmal jährlich ein Servicepack; dabei informieren Professorinnen und Professoren der Rechtswissenschaftlichen Fakultät die Ehemaligen in 15-minütigen Vorlesungen über Neuerungen ihres Fachbereichs. Alumni und Freund UniFR versendet einmal pro Jahr AlumniInfon an alle Ehemaligen mit einer gültigen Postadresse, um über die Universität und die Fakultäten zu berichten. Und die Mitglieder der Alumni-Vereine erhalten «Universitas» – das Wissenschaftsmagazin unserer Alma Mater wird übrigens von den Ehemaligen sehr geschätzt.

… mit einer langen Tradition
Diese Verbindung zwischen der Universität und ihren Ehemaligen besteht seit den Anfängen. Der damalige Hochschulverein, der Verein der Ehemaligen und Freunde der Universität Freiburg, wurde bereits 1891, also nur zwei Jahre nach dem Start der Universität gegründet. Die primären damaligen Ziele waren die finanzielle und politische Unterstützung. Heute zählt die Netzwerkfunktion zum vorherrschenden Ziel. Geblieben ist die gegenseitige Beziehung: Die Uni lebt von den Ehemaligen, und die Alumnae und Alumni profitieren von der Uni.

Foto von Milena Castrovinci:
Diese Alumni aus den USA haben in den 1960er Jahren in Freiburg studiert und kommen jedes Jahr zu Besuch.